Gefährdete Laimburg
Auf dem Areal des Versuchszentrums Laimburg in Pfatten kann das Risiko von Felsstürzen nicht ausgeschlossen werden. Die Sicherungsarbeiten wurden jetzt eingeleitet.
Bei der Zivilschutzsitzung am Versuchszentrum Laimburg am Mittwoch wurden mit den Technikern der Laimburg und der Landesdomäne die Ergebnisse einer Untersuchung der Felswand und der Felssicherungen oberhalb der Gebäude des Versuchszentrums besprochen. Mit dabei waren Landesgeologe Volkmar Mair und der Direktor des Amtes für Zivilschutz, Günther Walcher, die Direktorin des Amtes für Hochbau West, Marina Albertoni, sowie der Bürgermeister der Gemeinde Pfatten, Alessandro Beati.
Aus dreidimensionalen Steinschlag-Simulationen des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung im Rahmen der Gefahrenzonenplanung für die Gemeinde Pfatten war hervorgegangen, dass sich Teile des Versuchszentrums in einer Zone befinden, die im Falle eines massiven Felssturzes des Mitterbergs von herabfallenden Steinblöcken erreicht werden könnte.
Laut Gesetz müssen Gebäude, die sich in dieser Zone befinden, nicht evakuiert oder abgebrochen werden, jedoch sind Sicherungsmaßnahmen zur Vorbeugung zu treffen.
Um das Areal des Versuchszentrums vor Naturgefahren wie Felsstürzen zu schützen, hat die Südtiroler Landesregierung im August vergangenen Jahres umfangreiche Maßnahmen beschlossen und das Amt für Geologie und Baustoffprüfung mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Verbesserung und Adaptierung der bestehenden Felssicherungen beauftragt.
Diese umfangreichen geologischen Untersuchungen sind nun abgeschlossen. Das Ergebnis: Der größte Teil der Felswand im nordwestlichen Bereich des Versuchszentrums kann mit entsprechenden Maßnahmen gesichert bzw. die bestehenden Felssicherungen können so verstärkt und verbessert werden, dass die darunterliegenden Gebäude des Versuchszentrums nicht mehr innerhalb einer Zone mit hohem Risiko liegen.
„Wir sind froh, dass durch die Sicherungsarbeiten alle potenziellen Risiken für unsere Mitarbeiter ausgeräumt werden können“, betont Laimburg-Direktor Michael Oberhuber.
Überzeugt von den Sicherheitsmaßnahmen zeigte sich auch Wilhelm Pfeifer, Direktor des Bereichs Liegenschaftsverwaltung der Agentur Landesdomäne: „Durch die Absicherung der Felswand können wir die Gebäude im betroffenen Areal effizient schützen, und es werden nur Adaptierungsmaßnahmen geringen Ausmaßes an unseren Gebäuden nötig sein.“
Sorgen bereitet den Experten hingegen ein einzelner Felsblock in dieser Felswand: „Wir haben einen Block mit einem Volumen von rund 125 Kubikmetern – das entspricht in etwa 330 Tonnen Gesteinsmaterial – identifiziert, der nicht gesichert werden kann und darum kontrolliert aus der Wand entfernt werden muss, um die Sicherheit der Mitarbeiter des Versuchszentrums sowie der Gebäude und des Hofareals zu gewährleisten“, erläutert Landesgeologe Volkmar Mair.
„Dieser Block stellt ein Problem dar, dessen wir uns sofort zusammen mit dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung angenommen haben, um möglichst schnell reagieren und alles für die Sicherheit der in dem betroffenen Areal arbeitenden Personen tun zu können“, betont Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler.
Um die Beräumung des betreffenden Felsmaterials zu organisieren und die nötigen Sicherungsmaßnahmen an der Felswand zu ergreifen, wurde bereits eine Task Force eingerichtet, an der neben dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung auch weitere Geologen und Ingenieure beteiligt sind.
Die erforderlichen Arbeiten an der Felswand werden nun mit höchster Dringlichkeit eingeleitet, um dem Personal des Versuchszentrums die höchstmögliche Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Bis der Felsblock entfernt ist, werden diejenigen Bereiche des Versuchszentrums, die durch einen eventuellen Sturz des Blocks, etwa infolge eines Erdbebens, betroffen wären, vorsorglich geräumt.
„Hierbei handelt es sich um eine temporäre Evakuierung einzelner Bereiche, um unsere Mitarbeiter in maximaler Sicherheit zu wissen“, betont Laimburg-Direktor Oberhuber.
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