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Die Wohnbau-Analyse

Das Arbeitsförderungsinstitut hat im Gesetzentwurf für Raum und Landschaft „gute Ansätze und grobe Schnitzer“ entdeckt. Direktor Stefan Perini im großen Interview.

Tageszeitung: Herr Perini, der noch nicht definitive Gesetzentwurf „Raum und Landschaft“ liegt vor. Wie lautet Ihre Gesamtbewertung?

Stefan Perini: Zuerst gilt zu sagen, dass wir keine Techniker sind, sondern Analysten, die das wichtige Thema Wohnen aus der gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Warte betrachtet haben: Wie muss die Wohnbaupolitik heute gestaltet werden, um soziale Gerechtigkeit für die Gesellschaft von morgen herbeizuführen? Dabei muss man die gesellschaftlichen Trends beachten. So etwa die Alterung der Bevölkerung, die kleiner werdenden Haushalte, die höhere berufliche Mobilität und die höhere Scheidungsrate. Aus dem vorliegenden Gesetzestext lässt sich nur teilweise ableiten, wohin die Reise geht, da auch andere Gesetze mit dem Thema zusammenhängen. Es wäre gut, wenn man einen Einblick in das gesamte Modell der Wohnbaupolitik von morgen hätte. Aber einige Dinge sind jedenfalls positiv zu bewerten.

Zum Beispiel?

Dass es zu einem Paradigmenwechsel kommen könnte, indem man nicht die Nachfrage stützt, sondern Angebot schafft. Über Jahrzehnte hat Südtirol die Nachfrage über Beiträge gestützt und so die Wohnungspreise künstlich nach oben getrieben. Jetzt will man mehr Angebot auf den Markt bringen, was aber nicht heißt, auf Teufel komm raus neue Wohnbauzonen zu schaffen. Die Stoßrichtung muss sein, bestehende Siedlungsräume voll zu nutzen, Leerstände abzubauen und Altbaubestände zu sanieren. Neue Zonen sollen zum Schutz von Grünflächen nur als letztes Mittel ausgewiesen werden. Gut ist auch, dass man verstärkt auf Privatverhandlungen setzen und auf Enteignungen nur als Ultima Ratio zurückgreifen will.

DAS AUSFÜHRLICHE INTERVIEW MIT DEN KRITIKPUNKTEN UND VORSCHLÄGEN LESEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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