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„Eine Schweinerei“

Beim A-Jugend Spiel zwischen Olimpia Meran und Salurn wurde eine Schiedsrichterin tätlich angegriffen. Die dreijährige Sperre gegen den Kapitän der Meraner wurde jetzt aufgehoben. Was die Mutter des Jungspielers sagt.

TAGESZEITUNG Online: Frau Bergamo, wie erging es Ihrem Sohn nach dem Urteil?

Cristina Bergamo: Das war eine ganz, ganz schlimme Zeit. Ich arbeite im Krankenhaus und ich habe 200 Leute um Hilfe gebeten, weil es meinem Sohn so schlecht ging. Fußball war sein Leben.

Wie ging er damit um?

Er hat sich sehr schwer damit getan. In diesem Alter hat er auch angefangen auszugehen, was ja an sich normal ist. Aber weil ihm ohne den Fußball ein Ausgleich fehlte, trieb er es manchmal zu wild. Er hatte auch Probleme in der Schule, sagte zu mir, dass er es nicht mehr schafft. Es war eine unglaubliche Last. Auch für uns als Familie.

Wie wichtig war Ihrem Sohn das Fußballspielen?

Sehr wichtig, aber nicht nur ihm, sondern der ganzen Familie liegt Fußball am Herzen. Ich habe mir jedes Spiel angeschaut und auch zuhause schauen wir sehr viel Fußball. Mein Sohn war einer der Besten in der Mannschaft und durfte sogar mit der Regionen-Auswahl spielen. Aber durch das Urteil verlor er ein Stück seines Lebens.

Welche Rolle spielte die Mannschaft während der Sperre?

Eine sehr wichtige. Die Spieler litten mit meinem Sohn mit. Seine besten Freunde spielten ja in der Mannschaft. Als mein Sohn gesperrt wurde und nicht mehr spielen durfte, hörte auch sein bester Freund auf, um mit ihm zu kämpfen.

Und der Verein…

Darüber kann ich nur Gutes sagen. Die Vereinsführung mit Präsident Marco Giaquinta half uns wo es nur ging. Es war viel Pech dabei, als das Ganze passierte. Der Präsident war im Griechenland-Urlaub und der erste Trainer war in London. Sie konnten also wenig unternehmen, nachdem das Ganze passiert war. Für den Verein war es auch nicht sehr leicht, weil man gegen Olimpia Meran immer wieder geschossen hat. Offensichtlich mochte man den Klub nicht besonders.

Konnten Sie die Sperre nachvollziehen?

Nein, absolut nicht. Der Richter wollte ein Exempel statuieren und mit der langen Sperre den Schuldigen herauslocken. Aber ein Exempel statuiert man nicht im Jugendsektor. Außerdem war es das erste Mal in ganz Italien, dass es so einen Fall gab.

Interview: Markus Rufin

LESEN SIE DAS GESAMTE INTERVIEW IN DER WOCHENEND-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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