Über den Tellerrand
Beim Dreiländertreffen der Flugrettung ging es um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die sich als Erfolgsprojekt erwiesen hat.
Seit vielen Jahren treffen sich die Verantwortlichen der Flugrettung aus Graubünden, Vorarlberg, Tirol und Südtirol zum Dreiländertreffen. Ziel des zweitägigen Treffens ist es, die Zusammenarbeit in den Grenzregionen zu stärken und grenzüberschreitende Einsätze effizient zu koordinieren. Im Vordergrund steht dabei jeweils der Wissenstransfer sowie der persönliche Erfahrungsaustausch zwischen Koordinatoren, Besatzung, Ärzten und Rettungsdiensten.
In allen Bereichen ist es in der heutigen Zeit wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen: Dies gilt auch für die Flugrettung. Und der gegenseitige Erfahrungsaustausch stand auch beim diesjährigen Dreiländertreffen der Flugrettung vor wenigen Tagen auf der Tagesordnung.
Mit dabei waren neben der Schweizer Flugwacht REGA, auch Verantwortliche der Flugrettung Vorarlberg und Nordtirol, Vertreter des Aiut Alpin Dolomites sowie die Gastgeber der HELI – Flugrettung Südtirol. Besprochen wurden auch gemeinsam abgewickelte Rettungseinsätze des vergangenen Jahres:
„Hier gibt es mittlerweile vor allem im Vinschgau eine sehr schnelle und effiziente Zusammenarbeit mit der Flugrettung der angrenzenden Regionen“ erklärt Ivo Bonamico, Direktor der Flugrettung Südtirol. Dank der zwei grenznahen REGA-Basen in Graubünden und der guten Zusammenarbeit, könne damit auch schnellste Versorgung in der Westhälfte des Landes gewährleistet werden, betonte Bonamico. Gleichzeitig sei auch die Südtiroler Flugrettung allein im vergangenen Jahr mit 85 Einsätzen in den Nachbarregionen präsent gewesen und habe hier wichtige Unterstützung bei Notfällen geleistet.
Das Dreiländertreffen bildet aber auch ein geeignetes Forum, um über technische Neuerungen sowie über Einsatzabläufe und Gefahren zu sprechen. So stand in diesem Jahr, das von der Schweizer REGA mehrmals eingesetzte System Easycatcher auf der Tagesordnung. Es handelt sich dabei um ein System zur Ortung von Verschütteten, dass im vergangenen Jahr auch mehrfach in Südtirol bei Lawineneingängen eingesetzt wurde. „Auch der grenzüberschreitende Funkverkehr ist ein ständig aktuelles Thema“, erklärt HELI-Koordinator Oskar Zorzi und bezieht sich dabei auch auf weitere Schnittstellen in der Kommunikation.
Dazu zählen die schnelle Alarmierung über die Landesnotrufzentralen bzw. Leitstellen und die Kontaktaufnahme zwischen den Rettungskräften. „Nicht zuletzt sind diese Treffen aber auch wichtig, damit sich die operativ tätigen Personen auch außerhalb des Ernstfalles kennenlernen und über die Realitäten der jeweils anderen Organisationen Bescheid wissen“, erklärt Zorzi.
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