Mehr Abtreibungen
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche hat in Südtirol um 9 Prozent zugenommen. 40 Prozent der Abtreibungen entfallen auf ausländische Frauen.
Im Jahr 2016 wurden in den Gesundheitseinrichtungen Südtirols 563 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt.
Das entspricht einer Zunahme von 8,9% gegenüber dem Vorjahr. Neun von zehn der betroffenen Frauen sind im Land ansässig.
Im vergangenen Zehnjahreszeitraum fallen die freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche der ausländischen Frauen immer stärker ins Gewicht, so das Astat. Im Jahr 2016 entfallen 40,3% aller freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche auf ausländische Frauen, 2001 waren es 17,0%.
Die Abbruchziffer der Ausländerinnen ist mehr als viermal so hoch wie jene der Inländerinnen.
Die Frauen, die in Südtirol eine gesetzlich erlaubte Abtreibung vornehmen ließen, sind größtenteils ledig (57,9%). 36,8% sind verheiratet und 5,3% getrennt, geschieden oder verwitwet.
Im Jahr 2016 waren 39,1% der Frauen zum Zeitpunkt des freiwilligen Schwangerschaftsabbruchs kinderlos, 19,9% hatten bereits ein Kind und 41,0% mehr als eines. 25,8% gaben an, vorher bereits mindestens ein Mal eine Schwangerschaft abgebrochen zu haben, und 16,0% hatten zuvor mindestens eine Fehlgeburt.
Der Anteil der Schwangerschaftsabbrüche bei Ausländerinnen, die schon einmal abgetrieben haben, liegt bei 36,1% gegenüber 18,8% der Inländerinnen.
Eine Auswertung der Daten nach Altersklassen hat ergeben, dass Frauen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren am häufigsten einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen (42,6%). 9,6% der betroffenen Frauen sind mindestens 40 Jahre alt. Der Anteil der unter 20 Jährigen macht 10,7% aus.
25,1% der freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche wurden innerhalb der achten Schwangerschaftswoche vorgenommen, 54,4% zwischen der neunten und zehnten Woche.
7,3% der Fälle betreffen Abbrüche nach der zwölften Schwangerschaftswoche infolge eines pathologischen Befundes bei den Vorsorgeuntersuchungen von Mutter bzw. Kind.
Die Fehlgeburten nehmen wieder zu.
Im Jahr 2016 wurden in Südtirol 653 Fehlgeburten, welche eine Einlieferung in eine öffentliche oder private Krankenanstalt erforderlich machten, verzeichnet. Das sind 5,7% mehr als im Vorjahr, als die Zahl noch bei 618 lag.
Das zunehmende Alter der Frauen zum Zeitpunkt der Empfängnis stellt den höchsten Risikofaktor für eine Fehlgeburt dar: So ist die Abbruchquote bei den Frauen ab einem Alter von 40 Jahren mehr als doppelt so hoch wie in der Altersklasse der 35- bis 39- Jährigen (309,1 gegenüber 152,9 Fehlgeburten je 1.000 Frauen im fruchtbaren Alter). Bei den jüngsten Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren beträgt die Fehlgeburtenrate 90,1‰, bei den 25- bis 29-Jähri- gen 82,3‰ und bei den 30-bis 34-Jährigen 98,1‰.
Im Jahr 2016 beträgt das Durchschnittsalter der Frauen bei einer Fehlgeburt 33,6 Jahre.
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