Der Höhenflug
Das Geschäftsklima im Südtiroler Großhandel ist besser als je zuvor. Der Blick auf die einzelnen Untersektoren.
Das Geschäftsklima im Südtiroler Großhandel bessert sich weiter. Dies geht aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.
Im Jahr 2016 konnten 74 Prozent der Südtiroler Großhandelsunternehmen eine zufriedenstellende Ertragslage erreichen. Dieser Wert entspricht einer leichten Besserung im Vergleich zum Vorjahr, liegt aber weiterhin unter dem Schnitt der Südtiroler Wirtschaft, der sich auf 85 Prozent beläuft.
Die Wirtschaftstreibenden blicken allerdings mit großer Zuversicht auf das laufende Jahr: ganze 94 Prozent gehen heuer von einem befriedigenden Betriebsergebnis aus.
Über zwei Drittel der Großhandelsunternehmen haben 2016 ein Umsatzwachstum erzielt. Der lokale Südtiroler Markt hat sich besonders gut entwickelt, zudem ist das Geschäftsvolumen mit Kundschaft aus anderen italienischen Provinzen deutlich angestiegen. Die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit hat sich gebessert und auch die Investitionen sind wieder gewachsen.
Für das Jahr 2017 geht man weiterhin von einer positiven Umsatzentwicklung auf allen Märkten aus. Ebenso positiv sind die Erwartungen zur Beschäftigung.
Der wiedergefundene Optimismus im Großhandelssektor hängt vor allem mit den positiven Erwartungen in der Baumaterialiensparte zusammen. Diese Branche hat in den vergangenen Jahren aufgrund der Krise des Baugewerbes stark gelitten. Die Ertragslage war auch 2016 für die meisten Baumaterialienhändler noch schlecht.
Nun wurde aber auch in dieser Sparte der Wendepunkt erreicht und heuer gehen fast alle Unternehmen von einer zufriedenstellenden, meistens sogar guten Ertragslage aus.
Handelskammerpräsident Michl Ebner freut sich über die positiven Aussichten für den Südtiroler Großhandel: „Dieser Sektor spielt eine unerlässliche Rolle für den erfolgreichen Absatz der Südtiroler Produkte. Mit ihrem Einsatz und ihrer Kompetenz stellen die Großhandelsunternehmen sowie die vielen Handelsvertreter und -agenten wichtige Partner für die heimische Wirtschaft dar.“
Werner Gramm, Vertreter des Großhandels im hds, sagt:
„Die leichte Erholung und der aufkommende Optimismus stimmen uns positiv. Der Südtiroler Großhandel ist wie kein anderer Bereich ein entscheidendes Bindeglied in zweifacher Weise: zum einen in Europa als Brückenfunktion zwischen dem italienischen und deutschsprachigem Wirtschaftsraum und zum anderen zwischen den einzelnen Sektoren, wie dem Einzelhandel. Dieser Bedeutung ist in wirtschaftspolitischen Entscheidungen Rechnung zu tragen.“
Federico Tibaldo, Präsident Verband der Selbständigen Südtirol, kommentiert:
„Die Wachstumssignale im Großhandel sind das Ergebnis einer starken lokalen Wirtschaft, die auf Qualität setzt, und einer Tourismusbranche mit einer echten europäischen Ausrichtung. Qualität ohne Kompromisse ist der richtige Weg. Wenn die gesamte Produktionskette – die Landwirtschaft und das verarbeitende Gewerbe – qualitativ hochwertige Produkte liefert, profitiert der Großhandel und damit die gesamte Wirtschaft und die Beschäftigung.“
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