Klingende Kassen
Das Weiße Kreuz hat dank der 5-Promille-Regelung 777.391 Euro eingenommen. Welche Vereine und Organisationen am meisten Geld erhalten haben. Und die „erfolgreichsten“ Feuerwehren und Musikkapellen.
von Heinrich Schwarz
Derzeit kursieren unzählige Briefe und Mails mit Werbung für die 5-Promille-Unterschrift in der Steuererklärung. Südtirols Vereine und Organisationen sind äußerst fleißig. Schließlich geht es um viele Tausende Euro.
Bekanntlich kann jeder Steuerzahler acht Promille der Einkommenssteuer für eine religiöse Institution und fünf Promille für eine Organisation oder einen Verein zweckbestimmen. Zwei Promille können politischen Parteien gegeben werden. Jetzt hat die Agentur der Einnahmen die Listen der 5-Promille-Empfänger des letzten Jahres veröffentlicht. Sie beziehen sich also auf das Steuerjahr 2015.
In Südtirol steht das Weiße Kreuz mit großem Abstand an der Spitze. 25.742 Personen haben im Vorjahr die Steuernummer des Landesrettungsvereines angegeben und ihm somit zu 777.391 Euro verholfen. Das sind 10.000 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Wie das Weiße Kreuz erklärt, werden die 5-Promille-Beiträge in verschiedenste Bereiche investiert. So etwa in die öffentlichen Frühdefibrillations-Säulen, in den Zivilschutz und in die Ausbildung der Freiwilligen.
An zweiter Stelle liegt die hiesige Caritas: 6.658 Steuerzahler haben ihr Einnahmen in Höhe von 256.485 Euro beschert. Der Bäuerliche Notstandsfonds ist mit 5.191 Angaben und 163.639 Euro neu auf dem dritten Platz zu finden. Denn der KVW musste sich mit fast 1.600 Unterschriften weniger als im Jahr 2015 zufriedengeben und kam „nur“ auf 145.273 Euro. Das ist ein Minus von mehr als 24.000 Euro.
Von den 5-Promille-Zuwendungen gingen 144.701 Euro an die Südtiroler Ärzte für die Welt, 136.537 Euro an die Vereinigung Peter Pan, die sich für krebskranke Kinder einsetzt. Die Südtiroler Krebshilfe konnte sich über 119.588 Euro freuen, der Bergrettungsdienst Aiut Alpin Dolomites über 96.471 Euro.
Die Ärzte für die Welt und Aiut Alpin weisen mit 12.000 bzw. 10.000 Euro ein besonders starkes Plus auf. Die Liste der Top-30 finden Sie in der Grafik.
Andere Besonderheiten:
Die Freiwillige Feuerwehr mit dem höchsten Gesamtbetrag ist jene von Brixen mit 253 Angaben und 11.500 Euro – gefolgt von Milland mit 219 Angaben und 8.168 Euro sowie Gargazon mit 200 Angaben und 7.999 Euro.
Unter den Musikkapellen hatte im Vorjahr jene von Gratsch den größten 5-Promille-Erfolg (in Bezug auf Steuern versteht sich): 51 Unterschriften sorgten für Einnahmen von immerhin 4.989 Euro. Es folgen die Musikkapellen Algund mit 85 Angaben und 3.952 Euro sowie Siebeneich mit 143 (!) Angaben und 3.599 Euro.
Keine Werbung haben offensichtlich unter anderem die Schützenkompanie Prettau, die Feuerwehr Lichtenberg und die Einradgruppe Kaltern gemacht. Sie haben keine Unterstützung erhalten und gingen somit leer aus. Zumindest eine Unterschrift gab es unter anderem die Südtiroler HochschülerInnen (4,14 Euro), die Schützenkompanie St. Pankraz (19,66 Euro) und für den Falken Club Ahrntal (41,81 Euro).
Nationalweit konnte sich wie gewohnt die italienische Krebshilfe über die meisten Unterschriften freuen: Rund 1,65 Millionen Steuerzahler verhalfen der Organisation zu einem Geldbetrag von fast 65 Millionen Euro. Dahinter klassieren sich Emergency mit 378.000 Angaben und 13,4 Millionen Euro, die Krebshilfe im Piemont mit 251.000 Angaben und 10,6 Millionen Euro sowie die Ärzte ohne Grenzen mit 247.000 Angaben und 10,1 Millionen Euro.
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