Die Rebellen
Mals, der rebellische Ort im oberen Vinschgau, zeigte sich am Sonntag besonders bunt. Tausende rote, gelbe, blaue und weiße Fähnchen flatterten im Wind.
Mals, der rebellische Ort im oberen Vinschgau, zeigte sich am Sonntag besonders bunt. Tausende rote, gelbe, blaue und weiße Fähnchen flatterten im Wind.
Auf ihnen standen viele Namen der inzwischen über 21.000 Unterstützerinnen und Unterstützer der pestizidfreien Gemeinde, die das Umweltinstitut München gesammelt hat.
Mit dem Bus waren einige der UnterzeichnerInnen aus München auch persönlich nach Mals gekommen. Nach einer Wanderung zur Steinernen Brücke bildeten etwa 120 Gäste und Einheimische eine Menschenkette. Symbolisch stellten sie sich vor die wertvolle Kulturlandschaft auf der Malser Heide.
Bei einer Kundgebung am Malser Dorfanger bedankte sich Johannes Fragner-Unterpertinger, Sprecher des ehemaligen Promotorenkomitees der Malser Volksabstimmung, für die Solidarität. Er bekräftigte: „Pestizide sind eine ernsthafte Gefahr für unsere Gesundheit und unsere Umwelt. Wir werden in Mals unseren Weg weitergehen – ohne diese Gifte.“
Nahezu alle bayerischen BesucherInnen waren nicht zum ersten Mal in Südtirol. Als Urlaubsgäste haben sie die Intensivierung der Apfelwirtschaft selbst miterlebt. Einhellig wurden Sorgen um die Zukunft der Region geäußert, die viele als UrlauberInnen kennen- und schätzengelernt haben.
Die Schönheit Südtirols leide zusehends unter Monokulturen und Pestizideinsatz. Karl Bär, Referent für Agrarpolitik beim Umweltinstitut München, bedankte sich bei den MalserInnen für die Gastfreundschaft.
„Macht weiter! Der Moment wird kommen, in dem sich auch der Rest Südtirols bei euch bedanken wird, dass ihr im rechten Moment ein Stoppschild gegen den Irrsinn des massiven Pestizideinsatzes gezeigt habt.“
Auf der Kundgebung wandte er sich erneut an Landeshauptmann Arno Kompatscher:
„Hören Sie auf, den Malser Weg zu blockieren und sich dann hinter der EU zu verstecken! Unterstützen Sie Mals. Und falls Sie dabei mit Brüssel in Konflikt kommen, haben Sie die ganze europäische Zivilgesellschaft hinter sich.“
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