Der Unersetzbare
Martin Pazeller kehrt nach nur wenigen Wochen beim Raiffeisenverband zur Landesabteilung Landwirtschaft zurück. Die Hintergründe eines für Landesrat Arnold Schuler peinlichen Blitz-Wechsels.
Von Matthias Kofler
Auf Ersuchen von Landesrat Arnold Schuler und nach Gesprächen mit dem Raiffeisenverband kehrt Martin Pazeller mit 1. Mai als Direktor der Abteilung Landwirtschaft in die Landesverwaltung zurück.
Ein überraschender Blitz-Wechsel in der Landesverwaltung!
Wie ein Insider gegenüber der TAGESZEITUNG schildert, wurde der Spitze in der Landwirtschafts-Abteilung nach nur wenigen Wochen klar, dass Pazeller de facto unersetzbar ist: „Der Abteilung wurde der zentrale Kopf genommen. Seitdem ging nichts mehr weiter.“
Für den zuständigen Landesrat ist das Hickhack um den Abteilungsdirektor wahrlich kein Ruhmesblatt.
Vor elf Jahren ernannte der damalige Landwirtschafts-Landesrat Hans Berger Pazeller zu seinem persönlichen Referenten. Wenig später gewann Pazeller, der mit allen Facetten des Südtiroler Beamtentums vertraut ist, erstmals den Wettbewerb für den Posten des Abteilungsdirektors. Berger bescheinigt Pazeller „ausgezeichnete Sachkenntnisse in der Landwirtschaft“. Er sei ein guter Netzwerker und verfüge über hervorragende Kontakte nach Rom und nach Brüssel.
Auch Arnold Schuler ist voll des Lobes: „Von der Erfahrung Martin Pazellers und von seinen ausgezeichneten Kontakten zu den römischen und europäischen Stellen wird die Südtiroler Landwirtschaft weiterhin profitieren. Mit neuem Schwung wird Direktor Pazeller nun weiterhin Impulse zum Wohle der Südtiroler Landwirtschaft geben“, so der Landesrat. Der Spitzenbeamte habe nach seinen drei Monaten beim Raiffeisenverband „neue Motivation“ gesammelt, zeigt sich der SVP-Politiker überzeugt.
Pazellers neuer Arbeitsvertrag beim Land, der mit 1. Mai beginnt, soll laut Schuler „mindestens vier Jahre“ andauern. Eine parallele Tätigkeit beim Raiffeisenverband sei nicht möglich, so Schuler.
Aus Insiderkreisen ist jedoch zu vernehmen, dass Pazellers Engagement nur von kurzer Dauer sein soll. Primär geht es darum, dem Landesrat bis zum Ende der Legislaturperiode helfend zur Seite zu stehen und einen Nachfolger für den Direktorenposten aufzubauen, heißt es aus der Abteilung.
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