Im Blitzlichtgewitter
Die acht Personen, die in der Nacht auf Ostermontag wegen der Schlägerei in der Flüchtlingsunterkunft Ex-Alimarket verhaftet wurden, sind wieder auf freiem Fuß. Das Schnellverfahren wird am 20. Juni fortgesetzt.
von Thomas Vikoler
Sechs Polizisten standen am Dienstag vor der Flüchtlingsunterkunft in der Bozner Gobettistraße. Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen nach der Massenschlägerei in der Nacht auf Ostermontag, bei der ein Dutzend Personen verletzt und acht verhaftet wurden.
Letztere wurden am Dienstag am Landesgericht von Gefängniswächtern vorgeführt. Wie Schwerverbrecher müssen sie eine Viertelstunde lang im Blitzlichtgewitter der Kameras auf die Verhandlung warten. Einige von ihnen halten DIN-A4-Blätter vor ihr Gesicht, um nicht fotografiert zu werden, bei anderen sind Wunden am Kopf zu sehen. Sie werden in einem Schnellverfahren vor Gericht gestellt.
Warum genau diese acht Männer aus Afghanistan, Marokko, Libyen, Gambia und Guinea von der Polizei wegen Sachbeschädigung, Schlägerei und Widerstands gegen Amtspersonen (dem Verhaftungsgrund) festgenommen wurden, ist derzeit unklar. Denn an der Schlägerei waren laut Polizeibericht um die 20 Personen beteiligt.
Martin Ohrwalder und Johann Zöggeler, die beiden Pflichtverteidiger der acht Verhafteten, wollen die genauen Umstände der Gewalteskalation herausfinden. Deshalb haben sie bei Richter Michele Papparella eine Vertagung der Verhandlung beantragt, was ihnen am Ende auch gewährt wird. Sie findet am 20. Juni am Landesgericht statt.
Bis dahin werden die acht Tatverdächtigen (keiner von ihnen ist vorbestraft) auf freien Fuß gesetzt. Wo sie nun unterkommen, ist unklar.
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