Die Helden-Prämie
Jene acht Landesbeamten, die Arnold Schuler im Vorjahr die Haut gerettet haben, erhalten eine Zusatzprämie von 1.000 Euro pro Kopf.
von Heinrich Schwarz
Für Arnold Schuler waren es wohl die nervenaufreibendsten Monate seiner Amtszeit. Der Landwirtschaftslandesrat geriet im Frühjahr 2016 mit jedem Tag stärker unter Druck. Der Bauernbund, der mit Schuler ohnehin ein angeschlagenes Verhältnis hat, sägte bereits am Stuhl des Landesrates. Es war zwar nicht nur Schulers Ressort für die Angelegenheit zuständig, der Vinschger übernahm jedoch die politische Verantwortung.
Konkret ging es um die EU-Betriebsprämien für die Bauern, die wegen technischen Schwierigkeiten nicht ausbezahlt werden konnten. „Wir haben die Landesregierung schon vor zwei Jahren auf die Probleme bei der Auszahlung hingewiesen“, sagte Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler im März 2016. Weit über 100 Millionen Euro für die gesamte Planungsperiode bis 2020 standen auf dem Spiel.
Der einfache Grund des Problems: Die EU-Beiträge für Bergbauern werden auf Basis der Grundflächen ausbezahlt, doch seit der Förderperiode 2014-2020 muss Südtirol seine Daten ins veraltete italienische System eintragen. Dabei gab es wegen der unterschiedlichen Flächenberechnung (Luftaufnahmen gegenüber Grundbuch und Kataster) eine Inkompatibilität.
Damit die Daten zusammenpassen, wurde beim Land wochenlang fieberhaft gearbeitet. Am Ende ist alles gut gegangen – und Südtirol liegt in Sachen Auszahlungen inzwischen europaweit an vorderster Front. Zwischen Schuler und Bauernbund hat sich die Stimmung wieder etwas gelockert.
Acht Landesbeamte werden nun für ihren Fleiß belohnt. Sie erhalten eine Zusatzprämie. Das hat die Landesregierung in dieser Woche auf Vorschlag von Arnold Schuler beschlossen. 1.000 Euro gibt es pro Kopf.
LESEN SIE AM FREITAG IN DER TAGESZEITUNG: Das Schreiben von Arnold Schuler
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