Der Bananenkoffer
Beim Fair Trade School Day im Real- und Sprachengymnasium in Schlanders standen Nachhaltigkeit und Fairness in den Mittelpunkt.
Im Real- und Sprachengymnasium am Oberschulzentrum Schlanders haben sich am Mittwoch, 05. April rund 120 Schüler*innen mit Themen und Produkten aus dem Fairen Handel beschäftigt. Um globale, wirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen, haben die Jugendlichen bei verschiedenen Workshops eine Einführung in den Welthandel erhalten. Sie konnten den eigenen Konsum und seine Auswirkung reflektieren und haben dadurch auch neue Handlungsmöglichkeiten kennengelernt. Abgerundet wurde der außergewöhnliche Schulnachmittag mit einer fairen Jause.
Der Fair Trade School Day 2017 wurde von den Südtiroler Weltläden in Zusammenarbeit mit der oew, Organisation für Eine solidarische Welt, organisiert und vom Amt für Kabinettsangelegenheiten der Provinz Bozen finanziert. Am Projekt beteiligt haben sich das Oberschulzentrum Schlanders sowie die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch.
Die Referent*innen haben dabei 5 verschiedene Workshops angeboten:
So hat der „Schokokoffer“ etwa den Weg von der Kakaobohne bis hin zum Schokoladengenuss beleuchtet. In einer spielerischen Auseinandersetzung wurden dabei auch die bitteren Seiten der Schokolade aufgezeigt.
Der „Bananenkoffer“ hingegen hat sich mit den „süßen“ und „krummen“ Seiten der Banane beschäftigt und den Jugendlichen gezeigt wie die Menschen auf einer Bananenplantage in Ecuador leben und arbeiten.
Während der Workshop „Unfaires Spiel“ die benachteiligte Stellung der ökonomisch schwachen Länder im Welthandel thematisiert hat, hat sich der „Jeanskoffer“ mit dem langen Weg vom Baumwollanbau bis zur Jeans und deren Wiederverwertung beschäftigt. Dadurch haben die Schüler*innen die Hintergründe der Kleidungsindustrie erkannt und auch die schmutzige Seite der Jeans kennengelernt.
Im Workshop „Tropischer Ausverkauf“ haben sich die Jugendlichen schließlich auf eine Reise begeben, um Ursachen und Auswirkungen von der weltweiten Regenwald-Rodung ausfindig zu machen.
Die Referentin Verena Gschnell hat den Workshop „Tropischer Ausverkauf“ geleitet. Sie hat sich über ihre Gruppe, die sie als sehr aktiv und motiviert erlebt hat, gefreut: „ Die Jugendlichen haben Interesse an nachhaltigen Themen gezeigt. Es gab Schüler*innen, die bereits seit einiger Zeit ihren eigenen Konsum hinterfragen und erkennen, dass sie durch ihre eigenen, täglichen Entscheidungen mitwirken!“
Die Schülerinnen Maria Wallnöfer und Dajana Waldner (3. Klasse Sprachengymnasium) haben am Workshop „Unfaires Spiel“ teilgenommen. Ihr Fazit lautet: „Im Welthandel ist jeder von jedem abhängig. Manche haben etwas, das andere bräuchten – aus purem Egoismus geben sie es jedoch nicht weiter.“
Zum 2. Mal hat sich der Fair Trade School Day als ein Schulprojekt erwiesen, das Denkimpulse gibt und Diskussionsanreize schafft. Die Organisatoren freuen sich, dass Jugendliche bereit sind, sich mit nachhaltigen Themen zu beschäftigen.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.