Hoch zu Ross
Die Arbeiten zur Historisierung des Mussolini-Reliefs am Bozner Finanzamt wurden aufgenommen. Die Umgestaltung soll bis Herbst abgeschlossen sein.
Nach einem jahrelangen Tauziehen, einem Ideenwettbewerb, der Einigung mit den staatlichen Stellen und der Gemeinde Bozen, der Ausschreibung und der Vergabe der Arbeiten ist es nun so weit:
Am Mittwoch sind die Arbeiten zur Historisierung des von Hans Piffrader während der faschistischen Diktatur gefertigten Reliefs mit der Figur Benito Mussolinis hoch zu Ross aufgenommen worden.
Das Relief wird im Sinne des Projekts umgestaltet, mit dem Arnold Holzknecht und Michele Bernardi unter fast 500 Einreichungen den Ideenwettbewerbs des Landes zur Umgestaltung gewonnen hatten. Zudem soll an einem Infopoint, der geschichtliche Kontext des Reliefs erklärt werden.
Das Ausführungsprojekt für die Umgestaltung kommt vom Bozner Architekten Luca Marchesoni, der für die Gestaltung mit der Gruppe Gut zusammengearbeitet hat. An der Baustelle am Bozner Gerichtsplatz sind ab heute folgende Unternehmen im Einsatz: Das Unterrainer Unternehmen Neon Alpi GmbH, das die Leuchtschrift anbringt, die das Zitat von Hannah Arendt wiedergibt; das Bauunternehmen Bolzano Costruzioni GmbH, das für die Hochbauarbeiten zuständig ist, und der Neumarkter Elektrotechnikbetrieb M.G.M. Electric, der die Elektroanlage inklusive Videoüberwachung installiert. Koordiniert werden die Arbeiten vom Landesamt für Bauerhaltung.
„Wir sollten aus der Geschichte lernen, um gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Musealisierung des Piffrader-Reliefs sieht der Landeshauptmann als „weiteren wichtigen Schritt zur Aufarbeitung unserer Vergangenheit und zur Erklärung der faschistischen Bau- und Kunstwerke in Südtirol“.
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