Der BBT-Ärger
Der Nordzulauf in Bayern zum Brennerbasistunnel dürfte erst mit zehn Jahren Verspätung fertiggestellt werden. Die Handelskammer protestiert.
Der Bau des Brennerbasistunnels schreitet voran, Ende 2026 soll er in Betrieb gehen. Für den Nordzulauf muss die bestehende Bahnstrecke im bayerischen Inntal von zwei auf vier Gleise ausgebaut werden. Eine Realisierung wird aber nicht vor 2035 möglich sein, schreibt die Handelskammer Bozen in einer Aussendung. „Eine Folge der massiven Proteste der Bevölkerung sowie der Bürgermeister und Mandatsträger im Landkreis Rosenheim, auf die der deutsche Verkehrsminister, Alexander Dobrindt, mit der Ankündigung eines Neustarts des gesamten Planungsprozesses reagiert hat.“
Handelskammer-Präsident Michl Ebner ist verärgert: „Die Zulaufstrecken zum BBT im Norden wie im Süden müssen rechtzeitig umgesetzt werden und mindestens dasselbe Verkehrsvolumen bewältigen können wie der BBT selbst. Die Verzögerung des Baubeginns für die nördlichen Zulaufstrecke zwischen der österreichischen Staatsgrenze und München würde bedeuten, dass über ein Jahrzehnt nicht das gesamte Potential des BBT ausgeschöpft werden kann.“
Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene und die Entlastung der Alpenregionen ist ein europapolitisches Ziel. Der Zentralraum zwischen München und Verona sei von besonderer Bedeutung, weil hier die Kapazitätsgrenze für den Verkehr sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße nahezu erreicht ist und die Prognosen von einer Zunahme der Güterverkehrsnachfrage ausgehen.
Die Handelskammer Bozen wird gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol und der IHK für München und Oberbayern Druck ausüben.
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