59 Ärzte in Rente
59 Allgemeinmediziner in Südtirol erreichen heuer das Pensionseintrittsalter von 65 Jahren. Was heißt das für die Bevölkerung?
Der akute Mangel an Jungärzten und im Besonderen an Hausärzten erfüllt die Menschen mit Sorge.
Die Diskussionen der letzten Tage und Wochen führten bisher zu keiner Entwarnung. „Viel mehr sind vor allem Menschen in der Peripherie besorgt, die ärztliche Versorgung könnte dort eingeschränkt werden“, schreibt der Freiheitliche Pius Leitner in einer Aussendung.
Die Verantwortungsträger hätten die Dringlichkeit einer Kursänderung immer noch nicht erkannt. Dazu gehörten Maßnahmen, die entsprechenden Anreize schaffen, dass sich Ärzte auch in der Peripherie niederlassen. Im Wipptal hätten Patienten infolge der (längst bekannten) Pensionierung eines Hausarztes einen Vertrauensarzt wählen müssen, der seine Praxis in einer anderen Gemeinde hat. „Es darf jedoch bei der medizinischen Grundversorgung keinen Unterschied geben, ob jemand in Zentren wie Bozen, Meran und Brixen oder in entlegenen Gebieten wie Prettau, Pfitsch und Langtaufers wohnt“, so Leitner.
Ab einem Alter von 65 Jahren können Ärzte in Pension gehen und ab einem Alter von 70 Jahren sind die Ärzte verpflichtet in den Ruhestand zu wechseln. „Wir wissen, dass noch heuer 2 Ärzte für Allgemeinmedizin das 70. Lebensjahr und 59 Ärzte das 65. Lebensjahr erreichen werden. Wer von ihnen jedoch gedenkt in naher Zukunft in Pension zu gehen, ist uns leider nicht bekannt, da sie selber entscheiden können, wann sie gehen, und sie müssen dies auch nur zwei Monate vorher mitteilen‘“, entnimmt Leitner aus einer Antwort von Landesrätin Martha Stocker und verweist auf die dramatische Zuspitzung der Lage.
„Zwar werden in den kommenden Jahren neue Absolventen der Allgemeinmedizin erwartet und diese sind verpflichtet für zwei Jahre in Südtirol ihren Dienst zu leisten, aber damit ist die Versorgung durch Hausärzte im Land noch nicht gewahrt“, so Leitner.
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