„Leere Drohungen“
Florian Kronbichler tauschte sich mit Regionenminister Enrico Costa über die Toponomastik und Karl Zellers Rücktrittsdrohung aus.
von Matthias Kofler
Der Grüne und Kammerabgeordnete des neugegründeten „Articolo 1“, Florian Kronbichler, hat sich am Mittwoch mit dem italienischen Regionenminister Enrico Costa ausgetauscht. Im Zentrum der Unterredung stand die Durchführungsbestimmung zur Toponomastik, die zurzeit in der Sechserkommission festhängt.
Kronbichler ist überzeugt: „Best solution is no solution.“ Laut dem Grünen schafft jede neue Lösung in der Ortsnamenfrage neue Probleme. „Und wenn wir diese eine Problematik ungelöst lassen, erleidet unsere Autonomie dadurch keinen Schaden“, so Kronbichler. Der Minister konnte die Skepsis seitens des Abgeordneten teilweise nachvollziehen. Auch Enrico Costa sieht in der Liste von Ortsnamen, die der Durchführungsbestimmung beigelegt wird, einen (O-Ton Kronbichler) „Widerspruch“.
Während die eine Seite um Karl Zeller an der Liste festhalte, beharre Roberto Bizzo auf die Kriterien zur Zusammensetzung der paritätischen Expertenkommission. Keine Seite könne mehr von ihrem Standpunkt zurückweichen, fasst der Grüne das derzeitige Dilemma zusammen.
Karl Zellers Androhung, als Mitglied der Sechserkommission zurückzutreten, falls der Landtag Roberto Bizzo nicht zur Räson bringe, bezeichnete Kronbichler gegenüber Costa als „leere Drohung“. Die Sechserkommission lasse dem Landtag nicht einmal ihre Tagesordnung zukommen – und nun fordere der Senator ausgerechnet vom Landtag ein „imperatives Mandat“ für Roberto Bizzo.
An einen Abgang Zellers glaubt der Grüne nicht: „Wenn ein Kommissär abgesetzt wird, weil sich der Landtag weigert, den anderen Kommissär bei der Streichung von italienischen Namen zur Räson zu bringen, würde das italienweit für Furore sorgen“, so Kronbichler.
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