Einsprachige Bahn
Keine Barrierefreiheit und italienische Ortsnamen: Oswald Schiefer protestiert bei Florian Mussner gegen die Jazz-Züge der Trenitalia.
von Matthias Kofler
Oswald Schiefer schüttelt den Kopf: „Ich weiß nicht, wo sie diese Züge herhaben“, so der SVP-Abgeordnete.
Die neuen Jazz-Züge von Trenitalia, die unter anderem auf den Bahnstrecken Bozen-Meran und Ala-Bozen im Einsatz sind, verfügen über Bildschirme, auf denen nur italienische Ortsnamen angezeigt werden. Zusatzhinweise (wie „nächster Bahnhof“) werden nur in italienischer und englischer Sprache angezeigt. Auch die Sicherheitshinweise in den Zügen sind nur in italienischer und englischer Sprache ausgeschildert. Einzig die Durchsagen werden auch in deutscher Sprache gemacht.
„Dabei sind deutsche Schilder in den Zügen das Mindeste“, findet Schiefer. Ein weiterer Kritikpunkt ist die fehlende Barrierefreiheit: In jedem Zugabteil befinden sich zwei Treppen, die den Rollstuhlfahrern das Leben erschweren. Und: Die Jazz-Züge verfügen über keine Einstiegshilfen. „Da bis auf wenige Ausnahmen die Bahnsteige noch nicht angepasst worden sind, müssen ältere Menschen aufpassen, dass sie beim Einsteigen nicht hinfallen“, warnt Schiefer.
Der SVP-Politiker hat sich mit seiner Kritik an die beiden Landeshauptleute Arno Kompatscher und Ugo Rossi sowie an Mobilitätslandesrat Florian Mussner gewandt. Auch in schriftlicher Form. Doch bislang blieben die Proteste ergebnislos. Die Südtiroler schieben die Schuld auf die Trentiner, da diese die Jazz-Züge eingekauft hätten.
„Ich verstehe schon, dass die Wege der Bürokratie schwerfällig sind – aber hier gibt es dringenden Handlungsbedarf“, so Schiefer.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.