„Eine Fehlentscheidung“
Die Handelskammer Bozen sieht in der Abschaffung der Voucher eine Fehlentscheidung zu Lasten der Familien und der Wirtschaft.
Die italienische Regierung hat vor Kurzem die sofortige und ersatzlose Streichung der sogenannten Voucher beschlossen. Die Handelskammer Bozen sieht in der Abschaffung der Wertgutscheine für sporadische und geringfügige Arbeitsverhältnisse eine Fehlentscheidung zu Lasten der Familien und der Wirtschaft.
Die Voucher seien in Südtirol vor allem in den Familien sowie im Gastgewerbe und in der Landwirtschaft eingesetzt worden und seien in erster Linie für die Saisonarbeit, die Erntezeit und für den Dienstleistungsbereich wichtig gewesen. Sie seien ein hilfreiches Instrument gewesen, um Gelegenheitsarbeit und Arbeitsspitzen in den Betrieben auf legale Weise abzudecken.
„Es ist nicht sinnvoll, aufgrund eines Missbrauchs durch einige Wenige die Allgemeinheit zu bestrafen. Man geht davon aus, dass lediglich fünf Prozent der Wertgutscheine nicht gemäß ihrer Zweckbestimmung genutzt wurden, die restlichen 95 Prozent wurden rechtmäßig eingesetzt“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner:
„Die Voucher haben in erster Linie zusätzliche Beschäftigung generiert, die höchstwahrscheinlich ohne sie als Schwarzarbeit oder erst gar nicht geleistet worden wäre.“
Die Handelskammer Bozen bedauert die Entscheidung der Regierung in Rom über die Streichung der Wertgutscheine. Gleichzeitig spricht die Handelskammer Senator Hans Berger ihren Dank für seinen Einsatz zur Beibehaltung bzw. besseren Regulierung der Voucher aus.
Es sei wichtig und wünschenswert, dass auf Staatsebene nun eine sinnvolle Alternative zu den Vouchern angedacht wird, die einen Missbrauch in Einzelfällen ausschließt, aber dennoch die flexible und unbürokratische Handhabung beibehält.
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