Besuch in Brüssel
Die Südtiroler Warentransporteure haben im Europäischen Parlament über ihre Schwierigkeiten berichtet und Lösungsvorschläge präsentiert.
Mit zahlreichen Themen und Anliegen präsentierte sich eine Delegation von Südtiroler Warentransporteuren im Europäischen Parlament. „Durch den direkten Kontakt zu Brüssel können wir aktuelle Schwierigkeiten und Herausforderungen im Warentransport aufzuzeigen und entsprechende Lösungsvorschläge vorbringen“, erklärt der Obmann der Warentransporteure im lvh Elmar Morandell.
Je nach Zielland unterscheiden sich die Gesetze und Anwendungsrichtlinien und erschweren entsprechend den Arbeitsalltag der Warentransporteure. Um die konkreten Schwierigkeiten und Arbeitserschwernisse aufzuzeigen, reiste kürzlich der Berufsbeirat der Warentransporteure im lvh nach Brüssel und besuchte verschiedene europäische Institutionen sowie das Europäische Parlament.
In einer Aussprache mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann wurden verschiedene Themen unter dem Gesichtspunkt der gesamten Straßenverkehrssicherheit diskutiert. So zum Beispiel eine bessere Kontrolle der Lieferwagen unter 3,5 Tonnen. „Wie in Italien bereits üblich, sollten diese in ganz Europa ab 1,5 Tonnen in das Verzeichnis der Güterkraftverkehrsunternehmen eingetragen werden und diese auch die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen dafür einhalten müssen. Die Tachopflicht sollte im Sinne der Verkehrssicherheit für den gewerblichen Güterkraftverkehr ab 2,8 Tonnen Pflicht sein“, unterstrich der Obmann der Warentransporteure Elmar Morandell im Gespräch mit Dorfmann.
Diskutiert wurde bei dem Treffen nochmals der von der lvh-Berufsgemeinschaft eingereichte Vorschlag für die Umsetzung der Entsenderichtlinie, der für die Betriebe einen geringeren bürokratischen Aufwand hätte.
Mit verschiedenen anderen Institutionen wurde über die Zukunft der Lkws in Hinsicht auf alternative Treibstoffe, neue Zustellmöglichkeiten, Intermodalverkehr, der Brennerbasistunnel und die Verladebahnhöfe gesprochen. Ein nach wie vor aktuelles Problem stellt im Gütertransport das Social und Price Dumping aufgrund von in Osteuropa angebotenen Billigsttransporten dar. „Solche Fahrten werden zu den unmenschlichsten Bedingungen durchgeführt, die aber dem Gütertransport in ganz Europa schaden“, betonte Morandell. Thematisiert wurde auch das sektorale und euroklassenspezifische Fahrverbot in Tirol, das für die Südtiroler große wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt.
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