Protest der Kleinen
Absurde Situation: Weil ihre Leistungen nicht vergütet werden, schließen zwei Kinderärzte im Pustertal ihre Praxen. Am Samstag gehen die Eltern auf die Straße.
von Silke Hinterwaldner
Wenn es um die Gesundheit der eigenen Kinder geht, kennen Eltern kein Pardon. Deswegen ist es nur konsequent, dass sie jetzt in Bruneck auf die Straße gehen, um für die kinderärztliche Versorgung zu demonstrieren.
Hier zeigt sich aber eigentlich nur die Spitze des Eisberges. Nachdem Kinderarzt Ewald Mair seit Monaten nicht mehr seine Zusatzleistungen finanziell vergütet bekommt, hat er im Monat März seine Praxis kurzerhand geschlossen. Seine kleinen Patienten müssen jetzt im Notfall in das Krankenhaus ausweichen, aber dort herrscht auch akuter Ärztemangel und man tut sich schwer, alle Dienste abdecken zu können.
Ähnlich wie Mair ist es Michael Panzenberger in Sand in Taufers ergangen. Weil er auf Geld verzichten muss, das ihm eigentlich zusteht, schließt er seine Praxis im Mai. Auch hier bleiben die Kinder in dieser Zeit ohne Arzt. Dazu kommt: Im Gadertal wartet man lange schon auf einen eigenen Kinderarzt und in Bruneck sind mittlerweile auch alle Plätze belegt. Engagierte Kinderärzte werden dringend gebraucht.
Die leidtragenden Familien haben sich zusammengetan und für diesen Samstag eine Protestkundgebung organisiert. Am Samstag trifft man sich um 08.15 Uhr am Gilmplatz in Bruneck, der Protestzug mit Plakaten führt dann quer durch die Stadt bis zum Tschurtschenthaler Park. Gegen 15.00 Uhr wird die Kundgebung beendet sein.
LESEN SIE IN DER TAGESZEITUNG DEN AUSFÜHRLICHEN BERICHT ÜBER DIE ABSURDE SITUATION IM PUSTERTAL.
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