Benko reißt ab
Im Mai sollen die Arbeiten für die Verlegung des Bozner Busbahnhofs auf das Bahnhofsareal beginnen. Die Mauer und die Gebäude entlang der Rittnerstraße werden abgerissen. Von der Kaufhausgesellschaft KHB.
von Thomas Vikoler
Es ist der erste bauliche Eingriff, den der österreichische Investor René Benko in Bozen vornimmt. Ein Abbruch einiger historischer Gebäude und Bauwerke am Bozner Zugbahnhof, um den Busbahnhof von seinem jetzigen Standort in der Perathonerstraße dorthin zu verlegen.
„Sobald wir den Zuschlag für das Busbahnhofareal haben, können wir bald darauf loslegen. Die Vorbereitungen sind bereits im Gange“, sagt Heinz Peter Hager, Geschäftsführer von Benkos KHB GmbH, jener Gesellschaft, die am Busbahnhofareal das Benko-Kaufhaus errichten will.
Die letzte größere Hürde dazu: Der Zuschlag für das Grundstück, den die Gemeinde Bozen am 18. April verkünden wird. Bis 13. April können Angebote eingebracht werden. KHB hat ein Vorzugsrecht, braucht etwaige Aufgebote zur Ausschreibungssumme von 99 Millionen Euro lediglich um einen Euro überbieten.
In der Programmatischen Vereinbarung zum Kaufhausprojekt steht, dass die Verlegung des Busbahnhofs auf das Zugbahnhofareal von KHB abgewickelt werden muss. Das dazugehörige Projekt steht bereits und besteht beinahe ausschließlich in Abbrucharbeiten: Sowohl die Backsteinmauer entlang der Rittnerstraße als auch die dahinterliegenden historischen Bahngebäude werden abgerissen.
Derzeit laufen Verhandlungen mit den Staatsbahnen über die Verlegung einiger Dienste – darunter die Bahnhofspolizei – in andere Gebäude des Bahnhofsquartiers. Die grundsätzliche Zustimmung für die Nutzung des Areals entlang der Rittnerstraße gibt es bereits.
Ein neues Gebäude ist auch vorgesehen: Ein Fertigteil für Toiletten und Fahrkartenschalter auf einer Fläche von rund hundert Quadratmetern. Der Rest des Areals: Flächen für die ankommenden und abfahrenden Busse.
Die Arbeiten für den „neuen“ Busbahnhof werden drei Millionen Euro kosten und, wie gesagt, von Benkos KHB im Auftrag des Landes Südtirol durchgeführt. Sie werden dann mit den Infrastrukturkosten für das PRU-Projekt am Ex-Busbahnhof verrechnet, die auf rund 30 Millionen Euro veranschlagt sind. Für diese gibt es vom Staat eine Förderungszusage von 18 Millionen Euro, 60 Prozent der Bahnhofsverlegungskosten sind also mehr oder weniger finanziert.
Der Busbahnhof am Zugbahnhof sollte gegen Jahresende in Betrieb gehen. Denn KHB rechnet damit, Anfang 2018 mit dem Abbruch des Hotel Alpi beginnen zu können, dem ersten Baulos der Neugestaltung des Busbahnhofareals.
Der Abbruch der alten Bahngebäude am Zugbahnhof hat zweifellos auch eine symbolische Bedeutung. Eine Art Vorspiel zur geplanten Verbauung des gesamten Areals, zu der derzeit die Ausschreibung vorbereitet wird. Wie lange dort entlang der Rittnerstraße parken werden, lässt sich derzeit freilich nicht sagen.
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