Steuerbonus futsch
Immer wieder ärgerlich: Über 20.000 Südtiroler mussten im letzten Jahr den Renzi-Steuerbonus zurückzahlen. Mit einem simplen Trick lässt sich das vermeiden.
von Heinrich Schwarz
Der sogenannte Renzi-Bonus für Geringverdiener hat sich durchgesetzt. Im Mai 2014 wurde er vom damaligen Ministerpräsident Matteo Renzi eingeführt, um den Konsum und damit die Wirtschaft anzukurbeln. Seither wurde der Bonus jedes Jahr verlängert.
Es handelt sich um einen Bonus auf die Einkommenssteuer IRPEF. Wer ein Jahresaufkommen von bis zu 24.000 Euro aufweist, erhält im Lohnstreifen pro Monat automatisch eine Steuergutschrift von 80 Euro. Pro Jahr sind es somit 960 Euro. Bei einem Einkommen zwischen 24.000 und 26.000 Euro wird ein reduzierter Bonus ausbezahlt. Und ab 26.000 Euro gibt es gar nichts mehr.
Wer sich mit seinem Jahreseinkommen in diesem Grenzbereich befindet, muss also aufpassen: Aus 960 Euro können schnell null Euro werden. Das Problem ist, dass der monatliche Steuerbonus anhand einer automatisierten Hochrechnung des Jahreseinkommens ausbezahlt wird. Am Ende des Jahres könnte das Einkommen aber effektiv höher oder niedriger sein, als vom Staat geschätzt.
Die einen bekommen aus diesem Grund eine Nachzahlung, andere hingegen müssen den bereits überwiesenen Bonus teilweise oder gänzlich zurückzahlen.
In den Daten zu den Steuererklärungen von 2016 (bezogen auf das Steuerjahr 2015), die das Finanzministerium jetzt veröffentlicht hat, sind die Zahlungsflüsse rund um den Renzi-Bonus ersichtlich:
In Südtirol profitierten von den 421.000 Steuerzahlern insgesamt 120.610 Personen vom Bonus. Der überwiesene Gesamtbetrag lag bei 91 Millionen Euro. Das ist ein Schnitt von rund 750 Euro.
Nun zu den Rückzahlungen:
20.599 Südtiroler Steuerzahler mussten den Steuerbonus teilweise oder gänzlich zurückzahlen, da ihr Jahreseinkommen höher war als ursprünglich angenommen. 6,6 Millionen Euro flossen dadurch wieder an den Staat zurück. Im Schnitt traf es jeden Betroffenen mit 320 Euro.
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