„Gegen Gewalt!“
Der Landtag sprach sich am Mittwoch für einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen aus. Die Freiheitlichen jubeln.
Am Mittwoch beschloss der Südtiroler Landtag mit großer Mehrheit einen Freiheitlichen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Schulungen bei der Polizei und anderen relevanten Einrichtungen sollen sicherstellen, dass die Personen, die mit Gewaltopfern in Berührung kommen, die Auswirkungen psychischen Missbrauchs erkennen und verstehen. Jegliche Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in verschiedenen Umfeldern sollte aufgedeckt, gemeldet und geahndet werden können.
Der Freiheitliche Antrag der Erstunterzeichnerin Ulli Mair fordert darüber hinaus vom Römischen Parlament, sich der folgenden Maßnahmen anzunehmen:
- Dass der Anwendungsbereich ihrer rechtlichen und politischen Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung überprüft und eventuell erweitert wird.
- Dass die Polizei, medizinisches Fachpersonal, Arbeitgeber sowie Mitarbeiter von Opferhilfe-Einrichtungen zu schulen und mit den notwendigen Mitteln und Befugnissen auszustatten sind, damit sie die Gewaltopfer unterstützen können.
- Dass die Polizei dazu angehalten wird, routinemäßig Fälle aufzugreifen und zu untersuchen, bei denen Online-Stalking und Online-Belästigung eine Rolle spielen.
- Dass Internet-Provider und Plattformen für soziale Medien Opfer von Online-Belästigung aktiv bei der Meldung von Missbrauchsfällen unterstützen sollen.
- Dass Mittel bereitgestellt werden, um spezielle Opferhilfe zu garantieren (z. Bsp. Andauernde Schuld- und Schamgefühle).
- Dass Sensibilisierungskampagnen und Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sich sowohl an Männer als auch an Frauen richten müssen. Männer sollten konstruktiv in Initiativen eingebunden werden.
- Dass die Datenerhebung zu Gewalt gegen Frauen in Italien sowie in den EU-Mitgliedstaaten zu verbessern und zwischen den Mitgliedstaaten zu harmonisieren ist.
„Körperliche, sexuelle und psychische Gewalt gegen Frauen ist eine gravierende Menschenrechtsverletzung, die in allen EU-Mitgliedstaaten anzutreffen ist. Auch die Zahlen in Italien belegen dies eindrucksvoll. Das enorme Ausmaß des Problems verdeutlicht, dass Gewalt gegen Frauen nicht nur einige wenige Frauen betrifft, sondern sich tagtäglich auf die gesamte Gesellschaft auswirkt. Politiker, Interessensvertreter der Zivilgesellschaft sowie Hilfseinrichtungen müssen deshalb gemeinsam ihre bisherigen Maßnahmen einer kritischen Prüfung unterziehen, um das Problem der Gewalt gegen Frauen in jedem Bereich der Gesellschaft anzugehen. Die Zeit ist reif, eine breit angelegte Null-Toleranz-Strategie zur wirksamen Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf den Weg zu bringen“, hält Ulli Mair fest und fordert eine rasche Umsetzung des Maßnahmenkatalogs zum Schutz der Frauen.
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