Die dritte Runde
Am Freitag steigt der dritte Viertelfinalspieltag der Erste Bank Eishockey Liga. Holt sich der HC Bozen in Linz den ersten notwendigen Auswärtssieg im Jahr 2017?
2:0-Serienführung spricht für Klagenfurt
Alle (Acht-)ung vorm EC-KAC! Die Rotjacken konnten ihre letzten acht Spiele für sich entscheiden und legten somit einen perfekten Feber hin. Am Freitag steigt nun in Klagenfurt bereits Viertelfinale Nummer 3 gegen den HC Orli Znojmo. Vor eigenem Publikum bietet sich den Rotjacken die Chance auf vier „Matchpucks“. Zuletzt gewannen Manuel Geier und Company zu Hause vier Mal in Folge. Aber Achtung: In den ersten beiden Viertelfinalduellen mit die Tschechen hatte man recht hart zu kämpfen, beide Spiele endeten mit nur 1 Tor-Unterschied und in Klagenfurt musste man sogar in die Overtime. „Wir konnten die bisherige Serie recht erfolgreich gestalten, beide Partien verliefen aber knapp und Znojmo hat sich als der erwartet harte Gegner präsentiert. Es ist uns allen bewusst, dass wir gegen diese Mannschaft stets auf der Hut sein müssen, Fokussierung und Konzentration stehen im Vordergrund, denn die Adler verfügen über Einzelspieler, die Nachlässigkeiten umgehend bestrafen können. Wir werden alles dafür tun, den dritten Sieg in der Serie einzufahren und hoffen dabei auf die Unterstützung einer vollen Halle“, weiß Goalie Tomas Duba. Ein großer Vorteil der Rotjacken ist sicher ihre Unberechenbarkeit, denn alle vier Linien sind stark und für Tore gut. Waren in VF 1 Jamie Lundmark und Kapitän Manuel Geier jeweils im Doppelpack erfolgreich, so machte in Tschechien die vierte Formation den Unterschied: Thomas Hundertpfund avancierte dort mit zwei Treffern zum Helden. Für den dritten Treffer beim 3:2-Auswärtserfolg in Tschechien zeichnete mit Stefan Geier ein weiterer Österreicher verantwortlich. Nach einer 2:0-Serienführung hat der Österreichische Rekordmeister in der Erste Bank Eishockey Liga (seit 2003/04) noch jede Playoff-Serie für sich entschieden. Außerdem spricht die Bilanz von 22:9-Siegen aus 31 Duellen eine deutliche Sprache zugunsten von Rot-Weiß.
Vizemeister HC Orli Znojmo steht in Klagenfurt schon unter Druck! Nach der 2:3-Heimniederlage am Dienstag in Viertelfinale Nummer 2 liegen die „Roten Adler“ in der Best-of-seven-Serie mit 0:2 zurück. Drei Mal befanden sich die Tschechen in einer Playoff-Serie der Erste Bank Eishockey Liga schon in derselben Situation: In seiner Premieren-Saison 2011/12 verlor der HC Orli Znojmo in weiterer Folge auch die Spiele drei und vier im Viertelfinalduell mit KHL Medvescak Zagreb und schied somit sang und klanglos mit 0:4-Siegen aus. 2012/13 siegten die „Roten Adler“ dann in der ersten Playoff-Runde in Spiel drei bei den UPC Vienna Capitals, die Serie verlor man am Ende jedoch ebenfalls deutlich 1:4. Noch in bester Erinnerung ist den Tschechen ihre letzte Viertelfinalserie gegen den Dornbirner EC: Vergangene Saison drehten die „Roten Adler“ nach einem 0:2-Rückstand die Serie mit vier Siegen am Stück und stießen schließlich sogar noch bis ins Finale vor. Znojmos YoungStar Libor Sulak, weiß wie es mit einem Comeback gegen Klagenfurt funktionieren kann: „Die Serie ist noch nicht vorbei, wir wollen in Klagenfurt auf 1:2 stellen. Wir müssen noch aktiver sein und noch schneller auf den Gegner Zugriff bekommen, sobald der den Puck hat.“
Haie kämpfen in Wien gegen ihren Auswärtsfluch
Nach packenden 104 Minuten in Innsbruck kehrt das Viertelfinalduell zwischen den UPC Vienna Capitals und dem HC TWK Innsbruck „Die Haie“ am Freitag wieder nach Kagran zurück. Die Wiener könnten sich in Play-off-Duell Nummer 3 vor eigenem Publikum bereits vier „Matchpucks“ sichern. Dabei bauen die Caps unter anderem auf ihre Heimstärke: Jonathan Ferland und Company gewannen nämlich ihre letzten fünf Heimspiele und ließen dabei nur vier Gegentreffer zu. Stark präsentierten sich die Wiener zuletzt auch in Powerplay, gleich fünf ihrer neun Playoff-Treffer erzielten die Caps in Überzahl! „Unser Kraftakt in Innsbruck gibt uns noch mehr Selbstvertrauen für die weiteren Spiele“, so Stürmer Tyler Vause. Und Andreas Nödl weiß: „Jetzt müssen wir schauen, dass wir am Freitag unbedingt gewinnen und uns das 3:0 holen. Es ist ein großer Unterschied, ob es 3:0 oder 2:1 steht. Jedes Spiel wird jetzt wichtiger. Wir dürfen nicht nachlassen.“
Der HC TWK Innsbruck „Die Haie“ bot den UPC Vienna Capitals in Viertelfinale Nummer zwei am Dienstag zu Hause einen tollen Fight, musste am Ende jedoch nach 104 Spielminuten kurz nach Mitternacht in der dritten Verlängerung den entscheidenden Verlusttreffer zum 3:4 hinnehmen. Damit liegen die Tiroler jetzt in der Best-of-seven-Serie bereits mit 0:2 zurück. Somit sind Tyler Spurgeon und Co. am Freitag in Kagran schon fast zum Siegen verdammt, um nicht am Sonntag zuhause gegen ein vorzeitiges Saison-Ende kämpfen zu müssen. Dafür muss der HCI zunächst allerdings am Freitag in Wien auch seinen Auswärtsfluch besiegen: Die Truppe von Rob Pallin verlor nämlich ihre letzten sieben Auswärtsspiele und wartet nun schon fast zwei Monate auf einen Erfolg in der Fremde. In Wien konnten die Tiroler 2016/17 zumindest schon einmal Mitte November 2016 mit 9:7 gewinnen, es blieb aber bisher der einzige Erfolg in acht Duellen mit den Caps. HCI-Verteidiger Daniel Mitterdorfer gibt sich für das Gastspiel in Wien zuversichtlich: „Wien ist nicht unschlagbar. Wir müssen ans Spiel in Innsbruck anknüpfen, wieder mit viel Leidenschaft agieren und das Herz einmal mehr in die Hand nehmen. Es gibt keine Ausreden mehr, wir müssen anschreiben!“
Bozen nimmt in Linz zweiten Anlauf auf notwendigen ersten Auswärtssieg im Jahr 2017
Das Viertelfinalduell EHC LIWEST Black Wings Linz vs. HCB Südtirol Alperia steht als Einziges 1:1-Unentschieden und geht somit mindestens über fünf Partien. Beide Teams konnten bisher ihre Heimspiele gewinnen, jeweils nach früher 1:0-Führung im Spiel. Am Freitag kreuzen die Beiden nun wieder in Linz die Schläger. In Linz hadert man etwas mit der Torausbeute im Playoff, in 129 Minuten gelangen ihnen erst drei Treffer. „Wir haben in zwei Spielen in der regulären Spielzeit nur zwei Tore geschossen, das ist nicht genug“, wird Co-Trainer Mark Szücs deutlich: „Uns fehlt der letzte notwendige Druck vorm Tor. Wir waren in dieser Saison eine der Mannschaften, die am meisten Treffer geschossen haben, die brauchen wir jetzt dringend! Wir müssen einen Weg finden, um mehr Tore zu schießen, aber ich glaube fest daran, dass diese Tore kommen werden.“ Besonders ihre Powerplay-Treffer, die in so engen Duellen oftmals den Unterschied ausmachen, fehlen den Österreichern derzeit. Das ist aber auch den Foxes geschuldet, die die Power Play Stärke der Black Wings natürlich kennen und Strafen vermeiden, gerade einmal zehn Minuten verbrachten die Italiener in den ersten beiden Viertelfinalspielen in der Kühlbox. Überhaupt wurden von den zwei Mannschaften bisher alle sieben Treffer beim nummerischem Gleichgewicht auf dem Eis erzielt. „In Spiel zwei haben wir taktisch sehr gut gespielt, die Jungs haben Herz und Ehrgeiz gezeigt. Jetzt wollen wir in Spiel drei angreifen, wir haben nur den ersten Schritt gemacht: Die nächste Aufgabe ist nun das Match in Linz und dort müssen wir noch besser spielen!“, weiß HCB-Headcoach Tom Pokel, der mit seinem Team erstmals die Hürde Linz nehmen möchte. Um ins Habfinale aufzusteigen, müssen die Foxes zumindest einmal in Linz gewinnen. Zumindest zwei Chancen dazu bieten sich den Italiener noch, die Erste bereits am Freitag. Dafür müssen Alexander Egger und Co. allerdings auch ihren aktuellen Auswärtsfluch beenden, denn bisher verloren die Italiener alle zehn Auswärtsspiele im Jahr 2017 (!) und dabei gelangen ihnen nie mehr als drei Treffer… In Linz siegte man zuletzt vor fast genau einem Jahr, seither behielt fünf Mal in Folge Linz daheim die Oberhand.
99ers ins Salzburg gefordert
Der EC Red Bull Salzburg ist auf halben Weg ins Halbfinale. Der Meister gewann am Mittwoch auch Viertelfinale Nummer 2 gegen die Moser Medical Graz99ers mit 4:1 und hat damit die Chance sich am Freitag daheim bereits vier „Matchpucks“ zu sichern. „Es war ein guter Start für uns, wir liegen mit 2:0 voran“, meinte Salzburgs Kapitän Matthias Trattnig, hob aber auch gleich den warnenden Zeigefinger: „Aber wir hatten auch im letzten Jahr eine 2:0-Serienführung gegen den KAC und lagen plötzlich mit 2:3 hinten. Es kann viel passieren im Playoff. Daher ist es wichtig, dass wir fokussiert bleiben und wieder solides Eishockey spielen.“ Die Statistik spricht jedenfalls für die Red Bulls: Vor eigenem Publikum besiegte der Meister die Steirer zuletzt nämlich zehn Mal in Folge. Zudem ist auf Goalie Bernhard Starkbaum Verlass, er entschärfte bereits 69 der 70 Torschüsse der 99ers in den Playoffs.
Die Moser Medical Graz99ers stehen in Salzburg bereits gehörig unter Druck. Die Steirer verloren am Mittwoch auch Viertelfinale Nummer 2 gegen die Red Bulls daheim 1:4 und liegen nun in der Best-of-seven-Serie mit 0:2 zurück. Um nicht am Sonntag zuhause schon gegen das vorzeitige Saison-Ende spielen zu müssen, müssen Oliver Setzinger und Co. am Freitag im Volksgarten gewinnen. Dieses Kunststück gelang den Steirern allerdings schon eine ganze Weile nicht mehr: Zuletzt gewannen die Murstädter dort am 16. November 2012, seither musste man zehn Mal in Folge als Verlierer die Heimreise aus der Mozartstadt antreten. „Die Salzburger spielen sehr schnell, mit hohem Tempo und agieren auch sehr klug, Damit hat so ziemlich jeder Probleme in der Liga. Es steht jetzt 0:2, das ist nicht die Ausgangsposition, die wir uns erhofft haben, aber sie müssen noch zweimal gewinnen. Wir werden so gut es geht dagegenhalten. Der bessere soll am Schluss gewinnen.“, so 99er Oliver Setzinger. Beide Teams konnten im Viertelfinale noch nicht in Überzahl treffen.
Erste Bank Eishockey Liga, 3. Viertelfinale (best of seven):
Fr, 03.03.2017: EC Red Bull Salzburg – Moser Medical Graz99ers (19:15 Uhr)
Referees: BERNEKER, LEMELIN, Nothegger, Verworner.
Stand in der Best-of-seven-Serie, RBS – G99: 2:0
Fr, 03.03.2017: EC-KAC – HC Orli Znojmo (19:45 Uhr, SKY live)
Referees: M. NIKOLIC, STOLC, Pardatscher, Seewald.
Stand in der Best-of-seven-Serie, KAC – ZNO: 2:0
Fr, 03.03.2017: EHC LIWEST Black Wings Linz – HCB Südtirol Alperia (19:15 Uhr, video33.it, in ITA)
Referees: GRUBER, K. NIKOLIC, Rakovic, Schauer.
Stand in der Best-of-seven-Serie, BWL – HCB: 1:1
Fr, 03.03.2017: UPC Vienna Capitals – HC TWK Innsbruck „Die Haie“ (19:45 Uhr, ServusTV live)
Referees: PIRAGIC, TRILAR, Nemeth, Soos.
Stand in der Best-of-seven-Serie, VIC – HCI: 2:0
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