Der Sprachen-Streit
Die Diskussion um den Schutz der deutschen Sprache spaltet den Autonomiekonvent. Wie die SVP-Abgeordnete Maria Kuenzer selbst Vertreter der Opposition mit ihrer harten Linie überraschte.
Von Anton Rainer
„Wer sich nicht mitteilt“, lacht Maria Hochgruber-Kuenzer, „der wird auch nicht gehört.“ Die SVP-Abgeordnete jedenfalls will am Ende nicht zu denen gehören, die zum falschen Zeitpunkt still gewesen sind: „Wenn so etwas laut ausgesprochen wird, muss man doch etwas sagen!“
Es war der Vorschlag des Parlamentsabgeordneten Francesco Palermo, der Kuenzer derart in Rage versetzte – und mit ihr das halben „Forum der 33“. Palermo hatte die Einführung zweisprachiger Schulklassen gefordert und damit die Debatte im höchsten Gremium des Autonomiekonvents entscheidend geprägt. Eine Reform des Artikel 19 stellte die italienische Seite in den Raum, vor Änderungen warnte erwartungsgemäß die überwiegende Mehrheit aus SVP, deutscher Opposition und Vertretern der Vereine.
Kaum jemand aber war in seiner Argumentation so bestimmend wie Maria Hochgruber Kuenzer, die sich vehement gegen irgendeine auch noch so kleine Änderung des Minderheitenschutzes aussprach. Gegen die gemäßigte SVP-Vertreterin Magdalena Amhof („In der deutschen und italienischen Schule, wünsche ich mir, dass es im Großen und Ganzen so beibehalten wird“) wirkte Kuenzer wie ein Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit: „Wieso sollten wir ein neues Zusammenleben anstreben, wenn wir nicht imstande sind, uns heute gegenseitig zu akzeptieren?“, schimpfte Kuenzer, „Ich sehe die Notwendigkeit nicht!“ Die von dem Konventsmitglied Riccardo Dello Sbarba geforderte Mehrsprachigkeit brauche „Voraussetzungen, die wir in den Familien nicht haben. Wenn man die Sprache nicht regelmäßig spricht, ist das eine Verschlechterung!“, so Kuenzer, die auch in Sachen Zuwanderung eine klare Meinung vertrat.
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