Weniger Touristen
Die Nächtigungszahlen im November und Dezember waren wenig berauschend. Auch mit dem Januar sind die Touristiker nicht zufrieden. Vor allem die Gäste aus Deutschland blieben aus.
von Heinrich Schwarz
Mit dem Beginn der laufenden Wintersaison waren Südtirols Touristiker nicht zufrieden. Wie schon ein Jahr zuvor machte sich der Schneemangel bemerkbar. Die Pisten konnten zwar perfekt präpariert werden, doch von Winterlandschaft war bis Mitte Januar wieder einmal keine Spur.
In der Datenbank des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT) wurden nun die vorläufigen Nächtigungszahlen der Monate November und Dezember veröffentlicht. Diese belegen, dass der Saisonstart verhalten war.
Im November gab es 514.440 Nächtigungen. Gegenüber 2015 bedeutet dies ein Minus von 2,6 Prozent. Ähnlich hoch war die Veränderung im Dezember: Mit 1.917.128 Nächtigungen betrug das Minus 2,9 Prozent.
„Diese Zahlen sind für uns nicht unbedingt eine Überraschung. Alle Zeichen sind schon in diese Richtung gegangen“, sagt Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV). „Im Umkreis unserer ganz tollen Weihnachtsmärkte waren die Betriebe gut belegt, aber in der Peripherie haben die Gäste aufgrund des Schneemangels gefehlt.“
Betrachtet man die Herkunftsländer, so wird schnell klar, dass es vor allem bei den Gästen aus Deutschland einen deutlichen Rückgang gab – im November steht ein Minus von 11,9 Prozent, im Dezember ein Minus von 5,4 Prozent.
Pinzger sagt dazu: „Es gibt wenig stichhaltige Argumente, warum der deutsche Gast gefehlt hat. Aber gerade was die Weihnachtsferien anbelangt, konnten wir wegen der mangelnden Winteratmosphäre nicht bei den Skifahrern aus Deutschland punkten. Laut den Rückmeldungen unserer Betriebe ist es uns nicht gelungen zu kommunizieren, dass die Pisten wirklich perfekt präpariert sind.“
Auch mit dem Januar sind die Touristiker nicht zufrieden. Der erste richtige Schneefall kam heuer noch später als im Vorjahr. „Die Bereitschaft, einen Winterurlaub zu buchen, wurde leider Gottes erst spät ergriffen. Wir gehen davon aus, dass wir auch im Januar ein leichtes Minus haben werden“, so der HGV-Chef.
Umso besser verläuft dafür der Februar. Von Anfang an gebe es eine sehr gute Buchungslage.
Und welchen Einfluss wird heuer der späte Ostertermin haben?
„Man kann davon ausgehen, dass in den höher gelegenen Wintersportgebieten ab 2.000 Meter aufwärts alles passen wird. Für sie ist der späte Ostertermin ein Vorteil. Tiefer gelegene Gebiete hingegen werden wohl nicht bis Mitte April durchhalten. Einmal profitiert eben der eine, einmal der andere“, erklärt Manfred Pinzger.
Gebiete wie das Überetsch und das Meraner Land können heuer zu Ostern indes bereits mit Frühjahrsstimmung werben.
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