„Erfolgreiche Partnerschaft“
Drei Jahrzehnte Schulpartnerschaft mit der Amherst High School: Die Wirtschaftsfachoberschule H. Kunter feiert ein erfolgreiches Sprachprojekt und weist auf die neuen Herausforderungen hin.
Als eine einzigartige und intensive Schulpartnerschaft beschreibt Schulamtsleiter Peter Höllrigl den Schulaustausch der Wirtschaftsfachoberschule H. Kunter mit der Partnerschule Amherst High School bei der 30-Jahr- Feier in der Aula der Wfo in Bozen. „Solche Projekte vermitteln Perspektiven – derartige Werte, Ideen und Erinnerungen können Medien nicht vermitteln, die Schüler tauchen in eine neue Kultur ein“, sagt der Schulamtsleiter.
Seit 30 Jahren gibt es die Schulpartnerschaft der Wfo mit Amherst bereits und sie wird jährlich weitergeführt. 400 Schüler und Lehrpersonen sind im Rahmen dieses Austauschprogramms bereits in die USA gereist und konnten nicht nur sprachliche sondern auch kulturelle Erfahrungen sammeln. Und die Erfahrungen und Erinnerungen der Schüler und Begleiter sind auch nach 30 Jahren noch immer mehr als präsent: „Das Leben in den USA war um so viel anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Das Schulsystem, die Kultur, das Essen, all das war einfach nur neu für uns“, erzählt eine ehemalige Austausch-Schülerin. „Wir sind damals direkt in ein McDonald’s und haben Pommes Frites bestellt, weil Pommes etwas typisch englisches für uns waren, aber keiner hat uns verstanden, weil man in den USA nicht Pommes sagt“, ergänzt ein anderer Schüler. Und auch heute zeigen sich die Schüler noch immer begeistert von diesem Austauschprogramm: „Das Schulsystem ist komplett anders als bei uns: die Lehrer bleiben in den Klassenzimmern und die Schüler wechseln die Räume. Damit bildet nicht nur jede Klasse sondern die ganze Schule eine Einheit“, sagt eine Schülerin.
Im Schuljahr 1987/88 organisierte die Wirtschaftsfachoberschule zum ersten Mal einen Schüleraustausch mit einer Partnerschule in den USA. „Wir haben von derartigen Partnerschaften an anderen Schulen gehört und wollten so etwas auch“, erklärt der ehemalige Wfo-Lehrer und Projekt-Initiator Alexander Brenner-Knoll die ersten Stunden des Austauschprojektes. Heute, 30 Jahre später, reisen immer noch jährlich 12 Schüler im Sinne einer Begabtenförderung nach Buffalo um den dortigen Schulalltag kennenzulernen. „Die Sprache ist das Tor zur Welt“, betont Barbara Pobitzer Stampfl, Direktorin der Wfo. „In diesen 30 Jahren hat sich eine unglaubliche Freundschaft gebildet und beide Schulen konnten sich positiv weiterentwickeln“, ergänzt die Vize-Direktorin der Amherst High School, Nancy Ables.
Auch nach 30 Jahren ist das Austauschprogramm noch immer äußerst beliebt bei Schülern und vielen Lehrern. Aber es gibt auch Kritik: der finanzielle Aufwand für eine einzige Reise, für eine zwölfköpfige Schülergruppe, sei im Verhältnis zu anderen Projekten einfach zu groß.
Gut 2.000 Euro kostet die dreiwöchige Austauschreise pro Schüler. Eine Summe, die viele Familien nicht ganz so leicht stemmen können. Aus diesem Grund hat man ein Förderprogramm ins Leben gerufen und es bei der 30-Jahr-Feier den ehemaligen Austauschschülern und Eltern vorgestellt. „Wir möchten, dass alle Schüler, die es sich aufgrund ihrer Leistungen verdienen und von der zuständigen Kommission auserwählt werden, leisten können, mitzufahren. Das Förderprogramm soll bei finanziellen Engpässen einspringen“, erklärt Heidi Widmann, Koordinatorin des Austauschprogramms an der Wfo.
„Natürlich ist der Kostenpunkt dieses Austausches jährlich ein Grund zur Diskussion im Schulrat und im Lehrerkollegium“, erklärt die Wfo-Direktorin, sie betont aber, dass man auch weiterhin an diesem Projekt festhalten möchte – um auch in 10 Jahren ein Jubiläum feiern zu können.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.