„Das ist eine Schweinerei“
Michaela Biancofiore fährt im Ortsnamenstreit mit schwerem Geschütz gegen die SVP auf – und fordert die Regierung Gentiloni auf, „diese Säuberungen zu stoppen“.
von Matthias Kofler
Michaela Biancofiore schüttelt den Kopf: „Dieser Kompromiss ist eine ,porcheria work in progress’, eine Schweinerei in Ausarbeitung“, sagt die Kammerabgeordnete von Forza Italia gegenüber der TAGESZEITUNG.
Für Biancofiore ist nach dem historischen Kompromiss vom Mittwoch in der Sechserkommission klar, dass die italienischen Orts- und Flurnamen nun „Schritt für Schritt ausradiert werden“. „Ich fordere den Unterstaatssekretär Gianclaudio Bressa auf, mit seiner Regierungsmehrheit einzuschreiten, um den Beschluss der Sechserkommission, der nach Rassismus riecht, zu stoppen“, sagt die FI-Kammerabgeordnete.
Die italienische Bevölkerung Südtirols sei mittlerweile an ihre Grenzen gestoßen. „Wir können nicht tagtäglich, wegen der drei SVP-Stimmen in Rom, erniedrigt werden“, so Biancofiore, die ihren Appell auch an Staatspräsident Sergio Mattarella richtet: „Herr Präsident, bitte stoppen Sie diese sprachlichen Säuberungen!“
Forza Italia hat am Donnerstag eine Eingabe beim Amt für rassistische Diskriminierungen gemacht, das beim Ministerrat angesiedelt ist. „Statt Geld für Schwulenbordelle auszugeben, soll sich die Antidiskriminierungsbehörde endlich darum kümmern, dass nicht innerhalb des italienischen Staatsgebiets stillschweigend ethnisch-rassistische Diskriminierungen vonstatten gehen können“, so Biancofiore.
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