Luglis Pläne
Die Spitzenvertreter der Freien Universität haben am Dienstag der Landesregierung das Dreijahresprogramm 2017-2019 vorgestellt.
Die Spitzenvertreter der Freien Universität, Präsident Konrad Bergmeister, der neue Rektor Paolo Lugli und sein Vorgänger Walter Lorenz, haben am Dienstag der Landesregierung das Dreijahresprogramm 2017-2019 vorgestellt. Dabei wurden auch die Weichen für die Unterzeichnung der Leistungsvereinbarung des Landes mit der Universität gestellt.
Zum Auftakt des heutigen Treffens von Landesregierung und Uni-Spitze stellte Präsident Konrad Bergmeister das bestehende Angebot der Universität, das Dreijahresprogramm und die Wachstumsziele vor, die sich sowohl auf den Bereich der Lehre als auch auf jenen der Forschung beziehen.
Unter anderem strebt die Universität eine Steigerung der Studierenden von derzeit 3617 Eingeschriebenen auf über 4000 im Jahr 2018 an. Neu ausgerichtet wird die Ausbildung der Lehrpersonen, die einen stärkeren Praxisbezug erhalten und auch Auslandserfahrung vorsehen soll.
In der Forschung, so erklärte der neue Rektor Paolo Lugli, wolle man Schwerpunkte unter anderem in den Lebensmitteltechnologien, dem Umweltmanagement und der Energieeffizienz, im Design, dem Industrieingenieurwesen und der Automation setzen. Eine wichtige Rolle in der universitären Entwicklung und in der Forschungsarbeit sollen auch weiterhin die beiden Kompetenzzentren der Universität, jenes für regionale Zeit- und Gegenwartsgeschichte, jenes für Tourismus und Mobilität sowie jenes für Sprachen.
Eine weitere Entwicklung der Forschungsarbeit wird der Technologiepark NOI ermöglichen, in den Land und Uni viel investiert haben. Ab Oktober wird die Universität dort mehrere Labors in Betrieb nehmen, unter anderem in den Sektoren der Alpinen Technologien, der Lebensmitteltechnologie sowie im Bereich der neuen Kommunikationstechnologien mit der „Smart Data Factory“. Der Universität stehen im Technologiepark insgesamt 6800 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.
Die wichtige Rolle, die der Freien Universität Bozen in der Entwicklung von Wissenschaft und Forschung in Südtirol zukomme, würdigte heute Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung auch für die Bereiche Wissenschaft, Forschung, Innovation und Wirtschaft zuständig ist. „In der Forschung und Innovation liegt Südtirol im europaweiten Vergleich unter dem Durchschnitt. Hier sehen wir die Universität als Zugpferd, um diesen Rückstand aufzuholen. Daher wollen wir trotz der geringen Spielräume im Landeshaushalt das geplante Wachstum der Universität mit öffentlichen Mitteln mittragen.“ Das Land will demnach in den kommenden drei Jahren die Universität mit 180 Millionen Euro finanzieren. Im laufenden Jahr sollen es 56 Millionen Euro sein, 2018 60 und 2019 65 Millionen Euro.
Allerdings, betonte der Landeshauptmann, werde die Finanzierungszusage auf die Leistungsvereinbarung aufbauen und an Bedingungen geknüpft. Eine davon sei, das Wachstum der Universität auch durch zusätzliche Drittmittel zu finanzieren. Zudem werden Universität und Land nun gemeinsam Leistungsindikatoren definieren, um die Finanzierung auch an das Erreichen messbarer Ziele zu knüpfen. „Dabei wollen wir aber nicht einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand erzeugen, sondern mit den Daten und Zahlen arbeiten, die schon von den staatlichen Stellen erhoben werden“, erklärte der Landeshauptmann.
Nachdem Ziele und Vorhaben der Universität vorgestellt und abgesteckt worden sind, soll in den kommenden Wochen die Leistungsvereinabrung im Detail ausformuliert und dann von beiden Seiten unterzeichnet werden.
Das Treffen von Landesregierung und Universitätsspitze bot auch den Rahmen, um den ehemaligen Rektor Walter Lorenz und sein Tätigkeit an der Spitze der Universität in den vergangenen acht Jahren zu würdigen und den neuen Rektor Lugli zu begrüßen.
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