Die Rentenfonds-Renditen
Die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ hat erhoben: Im Zehn-Jahres-Vergleich kann die Abfertigung im Betrieb nicht mit den Renditen der Zusatzrentenfonds mithalten. Wie die Südtiroler Fonds abschneiden.
von Heinrich Schwarz
Zusatzrentenfonds liegen voll im Trend. Inzwischen sind in der Region Trentino-Südtirol über 170.000 Menschen in einen der vier regionalen Fonds eingeschrieben, die von Pensplan koordiniert werden – also Laborfonds, Plurifonds, Raiffeisen Offener Pensionsfonds und PensPlan Profi. Von solchen Zahlen kann das restliche Italien im Verhältnis zur Einwohnerzahl nur träumen.
Neben einer guten Altersvorsorge bieten Zusatzrentenfonds weitere Vorteile, darunter die steuerliche Abzugsfähigkeit der eingezahlten Beiträge, den Arbeitgeberbeitrag bei kollektivvertraglichen Fonds und die Möglichkeit von Vorschüssen. Und: Beim Beitritt zu einem Zusatzrentenfonds wird die anreifende Abfertigung eingezahlt, die ansonsten im Betrieb bliebe. Dies kann zu höheren Renditen führen.
Jetzt hat die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ in Zusammenarbeit mit der Beraterfirma „Consultique“ erhoben, wie die italienischen Zusatzrentenfonds im Vergleich zur jährlichen Aufwertung der Abfertigung im Betrieb (1,5 Prozent plus 75 Prozent der Inflationsrate) abgeschnitten haben. Betrachtet wurden die letzten zehn Jahre.
Das Ergebnis: Trotz Finanzkrise haben nur sechs der 54 untersuchten kollektivvertraglichen bzw. geschlossenen Pensionsfonds schlechter als die Abfertigung abgeschnitten. Bei den offenen Fonds haben zwei Drittel die Abfertigung „geschlagen“.
In den Grafiken des „Sole“ sind auch die vier regionalen Zusatzrentenfonds – zum Teil mit den einzelnen Investitionslinien – zu finden.
Demnach hat Laborfonds – der einzige geschlossene Fonds – seit dem 1. Januar 2007 eine Rendite von 49,11 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Die Aufwertung der Abfertigung führte im gleichen Zeitraum zu einem Plus von 25,22 Prozent. Gemessen an der Zehn-Jahres-Rendite liegt Laborfonds übrigens auf dem 10. Platz unter den geschlossenen Fonds.
Bei den offenen Fonds zeigt sich ein sehr unterschiedliches Bild. PensPlan Plurifonds –eine Initiative des Südtiroler Wirtschafsrings – schnitt mit den Investitionslinien A und B mit Renditen von 49,52 bzw. 42,63 Prozent sehr gut ab, mit der Investitionslinie C hingegen weniger gut: 15,39 Prozent. Das ist ein Minus von zehn Prozentpunkten gegenüber der Abfertigung.
Die Plurifonds-Linien der ITAS erzielten Renditen von 36,34 Prozent (Serenitas), 29 Prozent (Soliditas), 27,14 Prozent (Securitas) und 21,83 Prozent (Activitas).
Den Raiffeisen-Fonds mit den Investitionslinien Activity und Safe listet der „Sole“ mit einer Zehn-Jahres-Rendite von 39,68 und 39,52 Prozent auf.
Allgemein ist zu betonen, dass es bei den jährlichen Renditen je nach Marktsituation und Fondsprofil immer wieder Ausreißer nach oben und nach unten gibt. So würden die Zahlen beim Blick auf die letzten fünf Jahre ganz anders aussehen.
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