Verbranntes Diplom
Einem Physiotherapeuten aus Meran wird vorgeworfen, ärztliche Tätigkeiten verrichtet zu haben. Und es gibt Zweifel an seinem Diplom.
(tom) Physiotherapeuten sind keine Ärzte, auch wenn sie für ihre Tätigkeit eine Ausbildung absolviert haben müssen. Woran es im konkreten Fall einige Zweifel gibt.
Die Carabinieri-Sondereinheit NAS führte vor einigen Jahren bei einem in Meran tätigen Physiotherapeuten, F.M., 57, eine Inspektion durch.
Der Verdacht erhärtete sich: F.M. hat demnach in seiner Praxis Tätigkeiten durchgeführt, die eigentlich einem Arzt vorbehalten sind: Diagnose mit anschließender Therapieverschreibung. Deswegen steht der Therapeut, der vom Brixner Anwalt Gianlorenzo Pedron vertreten wird, nun in Bozen vor Gericht.
Nicht nur das: Die NAS-Beamten zweifelten an der Echtheit des Diploms, das F.M. zur Berufsausübung befähigen müsste. Eine Nachfrage bei der Schule in Caserta, in der er das Diplom erworben haben soll, ergab Sonderbares: Im Archiv der Schule hatte es einen Brand gegeben, alle Unterlagen zu den Physiotherapie-Abschlüssen waren zerstört.
Die Staatsanwaltschaft hat deshalb gestern den Vorwurf der fehlenden Berufsbefähigung fallengelassen, F.M. muss sich weiter wegen nicht erlaubter ärztlicher Tätigkeit verantworten. Dazu will Verteidiger Pedron auf der nächsten Verhandlung einen Antrag auf Probezeit im Sozialdienst stellen.
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