Der 19-Millionen-Verlust
Die Südtiroler Sparkasse präsentiert einen Verlust von 19 Millionen Euro, die Gruppe liegt mit 29 Millionen im Minus. Trotzdem blickt man optimistisch in die Zukunft.
Anlässlich seiner Sitzung am Montag hat der Verwaltungsrat die Ergebnisse der Gruppe Südtiroler Sparkasse zum 31.12.16 genehmigt. „2016 war das Jahr, in dem die Sparkasse vorrangige Ziele erreicht hat: die Bank von Risiken zu befreien und ihre Solidität zu stärken“, unterstreicht Generaldirektor Nicola Calabrò. Das Geschäftsergebnis der Gruppe, mit einem Verlust von 29 Millionen Euro, ist somit von der Abtretung eines Portfolios an notleidenden Krediten mit Kosten in Höhe von rund 30 Millionen Euro und von der Verbuchung von anderen außerordentlichen, einmaligen Aufwänden beeinflusst“.
Die Bank hat den Anteil der notleidenden Forderungen um über 440 Millionen Euro abgebaut. Diese konnten von 1.498 Millionen Euro auf 1.057 Millionen Euro reduziert werden. Der entsprechende Risikoindex konnte von 23,8% im Jahr 2015 auf 17,6% Ende 2016 deutlich gesenkt werden. Hervorzuheben ist auch die erhebliche Verringerung des Wertes im zweiten Halbjahr 2017 (von 19,4% Ende Juni auf 17,6%), die ohne weitere außerordentliche Maßnahmen erzielt wurde.
Die Sparkasse hat die heimische Wirtschaft auch im vergangenen Jahr kräftig unterstützt. Die mittel- bis langfristigen Neukredite an Unternehmen belaufen sich auf 473 Millionen Euro und sind somit um 118% gegenüber dem Vorjahr (217 Mio. Euro) gestiegen. Erneut zugenommen haben auch die Darlehen an Private, die bereits im Vorjahr merklich angestiegen waren. So wurden im Jahr 2016 insgesamt 295 Millionen Euro an neuen Darlehen ausbezahlt. Dies entspricht einem Wachstum von 7,5% gegenüber dem Vorjahr (276 Mio. Euro). Es sind weiters Privat- und Konsumkredite in Höhe von insgesamt 55,2 Millionen Euro (+11,9% im Vergleich zu 2015) an insgesamt über 4.000 Kunden vergeben worden.
Die Bank konnte 2016 die Betriebskosten, ohne Berücksichtigung der außerordentlichen Posten, um 8 Millionen Euro (-5,6%) senken und den 2015 eingeleiteten Trend fortsetzen. Vor allem im zweiten Halbjahr sind die Betriebskosten um 3 Millionen Euro geringer als im ersten Halbjahr ausgefallen.
Das Geschäftsergebnis der Bank weist einen Verlust von 19,8 Millionen Euro, das Geschäftsergebnis der Gruppe einen Verlust von 29 Millionen Euro aus. Dieses ist auf die Verbuchung von außerordentlichen Komponenten – bewirkt durch die Gesamtkosten der Abtretung notleidender Forderungen (30,5 Millionen) und des Beitrags an den Bankenrettungs- und Einlagensicherungsfonds (11,6 Millionen) – zurückzuführen.
„Wir sind uns bewusst, dass sich die Aktionäre und im Allgemeinen die Stakeholder ein positives Geschäftsergebnis erwarten“, entschuldigt sich Generaldirektor Calabrò, „aber wir sind auch der Meinung, dass es nachvollziehbar ist, dass trotz eines Verlusts im Jahre 2016 ein Mehrwert verwirklicht worden ist, der sich in einer deutlich erhöhten Qualität der Bank widerspiegelt. Ab diesem Jahr sind wir bereit, ein positives Geschäftsergebnis zu erwirtschaften. Darüber werden wir Ende März unsere Aktionäre umfassend informieren.“
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.