Gegen den Hunger
Die Unterlandler Tafel in Auer ist erfolgreich angelaufen: Rund 90 Bedürftige nutzen die Lebensmitteltafel um für sich und ihre Familien Nahrungsmittel zu holen. Und es werden immer mehr.
Einmal pro Woche, eine Stunde lang öffnet die Unterlandler Tafel in Auer ihre Tore für Bedürftige. Haltbare und frische Lebensmittel werden an Familien und Bedürftige verteilt, eine Tasche voll Nahrungsmittel kann pro Person abgeholt werden.
Vor einem halben Jahr wurde die Unterlandler Tafel als erste ihrer Art im Bezirk in Auer ins Leben gerufen. Bedürftige können sich bei den Sozialreferenten der Gemeinden melden, dort ein Gesuchformular anhand des Familienbogens und der EEVE ausfüllen und dadurch die Teilnahmeberechtigung erhalten. Die berechtigten Familien oder Personen dürfen dann maximal alle zwei Wochen eine Tasche voll Lebensmittel abholen.
Rund 90 Bedürftige besuchen derzeit die Lebensmittelausgabe in Auer. 28 Familien nutzen und schätzen diese Hilfe. „Die Unterlandler Tafel ist gut angelaufen. Zu Beginn wurden rund 30 Bedürftige betreut, heute sind es 90“, resümiert Bezirksfrauenreferentin Agatha Sparber. Und die Nachfrage steigt: „Pro Woche kommt meist eine neue Familie dazu“, so Agatha Sparber. Der Dienst wird allerdings von einheimischen Personen noch nicht so angenommen, wie man es sich vielleicht wünschen würde. 95 Prozent der Besucher haben einen Migrationshintergrund – sind allerdings in einer der Unterlandler Gemeinden ansässig. Einheimischen sei die Hemmschwelle vielleicht doch zu groß, eine derartige Struktur zu besuchen, vermuten die Organisatoren der Tafel. „Geben sie diese Lebensmittel Leuten, die es wirklich nötig haben“, so die Antwort von vielen Einheimischen, die laut Kriterien auch die Ausgabe besuchen könnten. „Das ist schade, aber die Sozialreferenten in den Gemeinden wissen Bescheid und klären die Bürger eventuell auch auf“, so Agatha Sparber.
Von der anfänglichen Kritik – hauptsächlich zum Standort – hat man nichts mehr gehört. „Die Lage am Bahnhof von Auer ist ideal, da sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist“, erklärt die Bezirksfrauenreferentin, die sich bei der Gemeinde Auer für die Unterstützung bedanken möchte.
Die Lebensmittel kommen noch immer zu einem großen Teil vom Banco Alimentare aus Trient. Es handelt sich um Nahrungsmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen und daher aus den Regalen der Läden aussortiert werden müssen – ein zweiter Pluspunkt der Initiative, da noch genießbare Lebensmittel nicht im Mülleimer landen. Aber man habe es mittlerweile geschafft auch lokale Betriebe einzubinden, wie beispielsweise in Eppan und möchte diese Strategie auch noch weiter verfolgen.
Wie steht es um die Zukunft des Dienstes? Derzeit rechnet man noch nicht damit, dass die Struktur in Auer zu klein wird und man weitere Räumlichkeiten oder Regelungen andenken muss. „Wir haben unser Limit noch nicht erreicht“, so Agatha Sparber.
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