„Keine Verbote“
Die Erreichbarkeit des Tourismuslandes Südtirol sei schlecht. HK-Präsident Michl Ebner spricht sich abermals gegen Tempolimits auf der Autobahn aus.
„Südtirol ist ein Tourismusland. Wenn es das auch in Zukunft bleiben will, muss in die Verkehrsinfrastrukturen investiert werden, um für die Urlauber/innen interessant zu bleiben. Die internationale Erreichbarkeit darf neben der lokalen Mobilität nicht vergessen werden“, so schreibt die Handelskammer Bozen am Freitag in einer Aussendung.
Das Istituto Tagliacarne stellt Südtirols Infrastruktur kein gutes Zeugnis aus: Das Südtiroler Straßennetz erreicht nur 83 Prozent des nationalen Durchschnitts, das Eisenbahnnetz nur 96 Prozent und der Index für die Flughafenstruktur liegt nur bei 21 Prozent. Auch der BAK Basel Economics Erreichbarkeitsindex bescheinigt der Region Trentino-Südtirol mit weniger als 90 Punkten eine schlechtere innereuropäische Erreichbarkeit als den Nachbarregionen.
Von den fast 6,5 Millionen Gästen die im Jahr 2015 nach Südtirol gekommen sind, sind über die Hälfte über den Brenner angereist. Das heißt, dass die A22 wichtig für die Anreise der Touristen ist. „Eine Verlangsamung des Verkehrs durch Tempolimits auf der Hauptverkehrsader schwächt Südtirols Erreichbarkeit. Nach Tempo 100 für PKWs in Tirol braucht es keine weiteren Verbote mehr“, sagt Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Auch die internationalen Zugverbindungen seien verbesserungswürdig.
Mit dem Brenner Basistunnel geht es jedoch in die richtige Richtung. Heute braucht ein Reiseverkehrszug von Franzensfeste nach Innsbruck 80 Minuten, in Zukunft nur mehr 25 Minuten. Es hat auch schon konkrete Bemühungen gegeben, das Projekt einer Bahnstrecke zwischen dem Pustertal und Cadore (Belluno) auf den Weg zu bringen.
Um mehr Touristen aus der Schweiz anzusprechen, wäre auch die Zugverbindung von Mals nach Scuol mit Anschluss an die Rhätische Bahn sinnvoll. „Es braucht eine nahtlose Vernetzung mit dem Regionalverkehr, damit die Touristen umsteigen und ihr Ziel erreichen können“, sagt Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen.
Die Entwicklung geht hin zu immer kürzeren Urlauben, was gleichzeitig heißt, dass die An- und Abreise schnell und unkompliziert sein muss.
Die Erreichbarkeit ist auch wichtig für die Südtiroler/innen selbst, die sei es beruflich wie auch privat mobil sein müssen und wollen.
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