Abschied vom Senator
Am Mittwoch wurde Ehrenlandeskommandant Senator Karl Mitterdorfer unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.
Am Mittwoch wurde Ehrenlandeskommandant Senator Karl Mitterdorfer unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.
Viele Schützenkameraden, allen voran die Bundesfahne unter Führung von Bundesgeschäftsführer Major Florian von Ach, die Schützenkompanie „Major Josef Eisenstecken“ Gries, der Mitterdorfer bis zuletzt als aktives Mitglied angehörte, sowie aktive und ehemalige Politiker, hochrangige Vertreter des Südtiroler Kulturlebens, Freunde und Bekannte waren gekommen, um mit der Familie Abschied zu nehmen von einem Mann, dessen jahrzehntelanger Einsatz für Volk und Heimat unvergessen bleiben wird.
Die Grieser Stiftspfarrkirche war zum Bersten gefüllt. Dort hielt Pater Robert Gamper gemeinsam mit Abt Benno Malfèr den Trauergottesdienst.
Pater Gamper würdigte in seiner Predigt den Verstorbenen als einen Mann, dem das Wohl des Südtiroler Volkes stets oberstes Anliegen war.
Als Abgeordneter zur römischen Kammer und zum Senat, als jahrzehntelanger Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, als Mitbegründer und jahrzehntelanger Präsident des Südtiroler Kulturinstitutes, sowie als Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen war er an führender Stelle tätig, um unsere Heimat als Teil der deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft zu erhalten. Prägend war für ihn das Kriegserlebnis, so P. Gamper:
„Der Verstorbene meinte oft, er sei vom Herrn geführt, denn ansonsten hätte er niemals den Krieg so unbeschadet überstanden.“ Karl Mitterdorfer diente im Zweiten Weltkrieg als Jagdflieger der deutschen Luftwaffe und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Zeitlebens blieb ihm die Liebe zur Fliegerei erhalten, sodass, so P. Gamper, sich Karl Mitterdorfer „im Flieger sicherer als im Auto fühlte“.
P. Gamper würdigte den Verstorbenen auch als gütigen und treusorgenden Ehemann und Familienvater, dessen Liebe der Musik galt.
Eine unübersehbare Menschenmenge drängte sich dann am Sarg, der von der Ehrenwache seiner Schützenkompanie „Major Josef Eisenstecken“ Gries flankiert war, um von Senator Mitterdorfer Abschied zu nehmen.
Am Nachmittag folgte dann in Klausen, dessen Ehrenbürger Karl Mitterdorfer war, die Verabschiedung vom Verstorbenen.
In seiner Grabrede würdigte Landeskommandant Elmar Thaler den Verstorbenen als einen großen Mann, der nicht zögerte, zu handeln, wenn es das Wohl des Volkes erforderte.
„Wir warten nicht, wir starten!“ zitierte Landeskommandant Thaler aus dem bekannten „Fliegerlied“ von Hans Albers, denn dieses Motto stünde wie kein zweites für das Wirken von Karl Mitterdorfer.
Als ehemaliger Jagdflieger und zeitlebens begeisterter Flieger gab es für ihn kein Zaudern, als es galt, in schwierigsten Zeiten die Führung des Südtiroler Schützenbundes zu übernehmen. „Dass der Schützenbund seine ersten zehn Jahre überhaupt überlebt hat, daran hattest du maßgeblichen, ja vielleicht sogar den ausschlaggebenden Anteil“, so würdigte Thaler den Verstorbenen. Landeskommandant Thaler sprach wohl den vielen anwesenden Marketenderinnen und Schützenkameraden aus der Seele, als er meinte:
„Lieber Karl, die Schützenkameraden sahen in dir nicht nur den bewährten und standhaften Volkstums-Politiker, sondern auch einen Kameraden mit der besonderen Begabung, Heimatliebe in größere, vor allem geschichtlich und kulturell geprägte Zusammenhänge einzuordnen. Dein hohes Ansehen als Abgeordneter in Rom, aber auch als Europa-Politiker, gründete darauf, dass es zu deinem Wesen gehörte, absolute Treue zu den Werten der Tiroler Heimat mit Weltoffenheit vereinen zu können. Und gerade diese Integrations- und Überzeugungsfähigkeit hat den Südtiroler Schützenbund nicht nur durch die Gefährdungen der stürmischen Sechzigerjahre geleitet, sondern ist uns auch heute noch Vermächtnis!“
Thaler schloss mit den Worten:
„Schau auch von dort oben, wo du jetzt bist, auf unsere Heimat herab, und setzte dich für Sie ein, wie du es Zeit deines Lebens so vorbildlich getan hast!“
Anschließend schoss die Ehrenkompanie des Schützenbezirkes Brixen unter Hauptmann Hannes Rabensteiner eine Ehrensalve und es erklang die Weise vom „Guten Kameraden“.
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