Der Spenden-Sammler
Walter Ploner hat mit Aktionen und selbstgebastelten Deko-Artikeln für die Erdbeben-Opfer von Amatrice 5.000 Euro gesammelt – und ist mit dem Spendenscheck nach Mittelitalien gepilgert.
Es braucht nicht viel, um Menschen in einer schweren Zeit ein Lächeln zu schenken – und noch weniger, um zu helfen, dachte sich Walter Ploner nach den schweren Erdbeben im August vergangenen Jahres in Mittelitalien. Hoffnung, war das Einzige, was den Menschen nach diesem schweren Unglück geblieben ist – viele Menschen haben ihre Familien und Freunde aber auch sämtliches Hab und Gut in den Trümmern verloren.
Das Schicksal dieser Menschen rief den Pilger Walter Ploner auf den Plan. Die Bilder machten den Aldeiner betroffen. „Ich habe schon so einige Pilgerwege bezwungen und dadurch viele Erfahrungen gesammelt und Menschen kennengelernt – aber derzeit braucht niemand unsere Hilfe mehr, als die Menschen in Mittelitalien“, erzählt Walter Ploner. Er wollte helfen und hat daher eine Spendenaktion ins Leben gerufen. „Den Menschen in Amatrice bleibt nichts mehr, außer die Hoffnung auf Hilfe von außen, denn alleine können sie die Trümmer nicht beseitigen“, sagt Walter Ploner.
Es entstand das Hilfsprojekt „Erdbeben Amatrice – Pilgern für einen guten Zweck, für ein Lächeln“. Rund 5.000 Euro konnte der Pilger im Rahmen seiner Spendenaktion für die in Not geratenen Menschen sammeln. Monatelang sammelte er für den guten Zweck. Er schaffte es, dass sich die ganze Gemeinde an dieser Spendenaktion beteiligte. Mit verschiedenen Veranstaltungen gewann er die Aufmerksamkeit der Menschen, die sich ihm anschlossen und ihn mit kleinen Spenden unterstützten, um dieses Projekt zu verwirklichen. Unter anderem organisierte er einen Weihnachtsflohmarkt mit selbstgebastelten Dekorations-Artikeln. „Alle haben mitgeholfen und versucht ihren Betrag zu leisten“, freut sich Ploner über die Hilfsbereitschaft im Dorf und über dessen Gemeindegrenzen hinaus. Einige brachten Spenden, andere Bastelmaterialien für die Deko-Artikel.
Im Januar startete der Pilger aus Aldein den zweiten Teil seines Projektes. Um garantieren zu können, dass die Spenden den Erbeben-Opfern zu Gute kommen und nicht in falsche Hände gelangen, pilgerte er zu Fuß von Assisi nach Rieti bis nach Amatrice, um sich ein Bild der Lage zu machen und die Spenden zu überbringen. Er ging durch die Trümmer der Stadt, sah Dinge, die man sonst nur aus den Medien kennt. „Die Situation der Bewohner war schlimmer als gedacht, da die Kälte und der Schnee die Lage verschlimmerten. Menschen leben bei eisiger Kälte in Zelten, Wohnwagen oder in den Trümmern ihrer Häuser“, schildert Walter Ploner. Aber auch wenn viele Familien alles verloren haben, so Ploner, „so wird Gastfreundschaft auch jetzt noch immer sehr groß geschrieben.“
Die Spendengelder überbrachte der Pilger einem Kloster, welches für zwei Familien sammelt. „Eine dieser Familien besteht nur noch aus zwei Mitgliedern, dem Vater und einem Sohn, die Mutter und die Tochter haben das Erdbeben nicht überlebt“, erzählt Ploner, der hofft, mit den Spenden eine kleinen Beitrag geleistet zu haben.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.