Der Kaser-Preisträger
Zum 14. Mal wird in Lana der Lyrikpreis vergeben, der nach N.C. Kaser benannt ist. Diesmal kommt er dem irischen Dichter Trevor Joyce zu.
Zum 14. Mal wird in Lana der Lyrikpreis vergeben, der nach dem Südtiroler Dichter N.C. Kaser benannt ist. Diesmal kommt er dem irischen Dichter Trevor Joyce (*1948) zu und wird am 6. Februar 2017 um 18.00 im Vigilius Mountain Resort mit dem Preisträger, seiner Übersetzerin Swantje Lichtenstein und der Preisstifterin Ursula Flora gefeiert.
Rebellisch, heißt es, sei N. C. Kaser (1946-1978) in seinem Temperament und seiner Literatur gewesen, risikofreudig und von einem unruhigen Geist, der für seine Maßlosigkeit stets das poetische Maß suchte und darin untrüglich zu einer eigenen Sprache fand.
Dem Südtiroler Dichter ist der Lyrikpreis gewidmet, der von den Bücherwürmern in Lana seit 1988 vergeben wird und seitdem von Land zu Land und von einer Sprache zur nächsten zieht. Indem er besonders Dichtungen von ästhetischer Experimentierfreude und gesellschaftskritischer Wachsamkeit kürt, ist er nicht zuletzt Hommage an seinen Patron.
Der englische Dichter Tom Raworth, dem vor zwei Jahren der Preis zugesprochen wurde, hat nun seinen Nachfolger vorgeschlagen und Trevor Joyce als aktuellen Preisträger bestimmt.
Im Vigilius Mountain Resort, das seit Jahren Ort der Preisvergabe ist, feiern wir den irischen Dichter und wollen mit ihm eine Lyrik kennenlernen, die so reich an Bezügen und Korrespondenzen ist, dass sie zum literarisch hoch versierten und vergnüglichen Echo wird.
Im Ausdruck der kleinen Form ist sie freilich nicht weniger fähig, Verse voll reduktiver Schönheit und reflexiver Tiefe zu präzisieren.
Swantje Lichtenstein, die Gedichte von Trevor Joyce zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt, wird den Iren begleiten und vorstellen, ebenso das Projekt, das zum diesjährigen Kaser-Preis von den Bücherwürmern lanciert wird.
Die Bahn ist für Besucher der Veranstaltung gratis und fährt um 16.30 oder 17.00 auf das Vigiljoch.
Trevor Joyce
Seit seiner ersten Buchveröffentlichung im Jahre 1967 gilt Trevor Joyce (*1947 in Dublin) als einzigartiger Vertreter der irischen Literatur. Durch den wandlungsfähigen und vielfältigen dichterischen Ausdruck zeichnet sich seine Position als eine der komplexesten der gegenwärtigen irischen Lyrik aus.
Höchst experimentierfreudig und konzeptionell versiert nimmt er Quellen, Vorlagen und Literaturen aller Konvenienz heran, um damit neue sprachliche Wege zu erkunden und die Frage nach der Funktion und Entwicklung von Sprache dichterisch auszuloten.
Zuletzt: „Rome´s Wreck“ (2014), „The Immediate Future“ (2013), „Courts of Air and Earth“ (2008), „Whats in Store“ (2007).
Swantje Lichtenstein, geboren 1970 in Tübingen, ist Dichterin und Übersetzerin und lehrt seit 2007 als Professorin Literatur an der FH Düsseldorf. Zuletzt: „Geschlecht“ (2013), „Kommentararten“ (2015), „turtle dreams“ (2015), „is the artist necessary for making art today?“ (2015).
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