Der Tod des Senators
Der ehemalige SVP-Parlamentarier Karl Mitterdorfer ist am Freitag im Alter von 96 Jahren in Bozen gestorben.
Die Südtiroler Volkspartei trauert um den ehemaligen Parlamentarier Karl Mitterdorfer, der am Freitag im Alter von 96 Jahren in Bozen verstorben ist. „Karl Mitterdorfer hat sich über Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen für die Belange der Südtiroler Minderheit engagiert“, so SVP-Obmann Philipp Achammer, „wobei ihm insbesondere Bildung und Kultur sowie die Vernetzung der autochthonen Minderheiten auf europäischer Ebene Herzensanliegen waren.“
Karl Mitterdorfer war von 1958 bis 1987 Parlamentarier der SVP, bis zum Jahr 1976 in der Abgeordnetenkammer und später im Senat. Von 1969 bis 1976 war er außerdem Mitglied des Europaparlaments, wo er unter anderem auch das für Südtirol bedeutende Sachgebiet der gemeinschaftlichen regionalen Strukturpolitik zu bearbeiten hatte.
Von 1983 bis 1988 war Mitterdorfer Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats. Besonders befasst hat sich Mitterdorfer Zeit seines politischen Mandats mit den Anliegen der deutschsprachigen Schule, aber auch der Kriegspensions- und Rentenangelegenheiten. Er wirkte insbesondere beim Zustandekommen des deutsch-italienischen Sozialversicherungsabkommens für Optanten mit.
Karl Mitterdorfer hat sich auf vielfältige Weise für die Belange der Südtiroler Minderheit engagiert. Unter anderem war er Präsident des Südtiroler Kulturinstituts, Gründungsmitglied des Kanonikus-Michael-Gamper-Werks, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes und Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV). Mitterdorfer wurde 1980 Ehrensenator der Universität Innsbruck und 1984 Ehren- Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes.
1998 erhielt er die Ehrenbürgerschaft von Klausen, der Heimatstadt seiner Mutter. Zudem ist er Träger des Bayerischen Verdienstordens. „Der Einsatz für die Heimat war ihm wichtig. Unser Beileid gilt der Trauerfamilie. Die Südtiroler Volkspartei wird Karl Mitterdorfer ein ehrendes Andenken bewahren“, so SVP-Obmann Philipp Achammer.
Auch der Schützenbund würdigt den Verstorbenen.
„Karl Mitterdorfer hat unseren Verband in einer besonders schweren Zeit geführt, er war von 1961 bis 1984 Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes“ erinnert Landeskommandant Elmar Thaler.
„Auch wenn er schon seit mehr als drei Jahrzehnten keine aktive Funktion mehr im Schützenwesen hatte, ist Mitterdorfer Mitglied der Schützenkompanie Gries geblieben und hat immer noch reges Interesse am Schützenwesen gezeigt und dieses auch nach Kräften unterstützt. So hat er sowohl das Original als auch die spätere Replik der heutigen Bundesfahne aus eigener Tasche finanziert, bei gar einigen volkstumspolitischen Aktionen hat er bis vor einem Jahrzehnt immer noch sein politisches Schwergewicht im Interesse des Schützenbundes einzusetzen vermocht. Wir verlieren mit ihm einen Zeitzeugen, der sowohl die bitteren Jahre des Faschismus, der Option, des Krieges als auch den Wiederaufbau miterlebt hat.“
Für Landeskommandant Elmar Thaler und die Südtiroler Schützen bleibe Mitterdorfer in Beispiel an Gutmütigkeit, Bescheidenheit und Offenherzigkeit.
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