Südtiroler Preistreiber
Die Tiroler Arbeiterkammer kritisiert den Wohnungs-Kaufrausch der Südtiroler in Innsbruck.
„Grenze beim Wohnen erreicht?“, fragt die Tiroler Tageszeitung in ihrer Mittwoch-Ausgabe. In Innsbruck wettert die Arbeiterkammer gegen die Südtiroler Investoren, die ihr Geld zunehmend in Wohnungen in der Tiroler Landeshauptstadt anlegen.
Die Arbeiterkammer, berichtet die TT, habe im Grundbuch drei Objekte durchleuchtet und festgestellt, dass der Anteil der Südtiroler Käufer bei 44, 57 und 58 Prozent liegt. Für die Südtiroler sei die Situation besonders günstig, da die beim Kauf zu zahlende Mehrwertsteuer vom österreichischen Finanzamt rückerstattet werde.
„Dieser Entwicklung muss endlich der Riegel vorgeschoben werden. Spekulationsgeschäfte zu Lasten unserer Arbeitnehmer-Familien müssen schnellstens unterbunden werden“, wird Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl zitiert. Die Tiroler Landesregierung habe dafür Sorge zu tragen. Die Südtiroler Anleger seien Preistreiber.
Ein Blick auf eine kürzlich fertiggestellte Wohnanlage in Innsbruck, so die TT, habe ergeben, dass 57 der 65 Wohnungen in bar bezahlt worden seien. Nur in acht Fällen gebe es Pfandrechte. 19 der 65 Wohnungen seien von Südtiroler gekauft worden.
Laut Experten ist es vor allem die Generation der Erben, die seit der Finanzkrise „astronomische Preise“ für Wohnungen auf den Tisch legt. Die Anleger würden die Preise beim Kauf in die Höhe treiben. Bei den Mieten hingegen sei das Gegenteil der Fall: Das höhere Angebot sorge für niedrigere Mieten.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.