Beschmierte Plakate
Die „Sudtirolo non é Italia“-Plakate, die der Südtiroler Heimatbund in Rom ausgehängt hat, werden beschmiert.
Erst vor wenigen Tagen sorgte ein Facebook-Eintrag der italienischen Politikerin Giorgia Meloni (Fratelli d Italia) für Aufsehen.
Dabei verdeckte Georgia Melone die in Rom vom Südtiroler Heimatbund durchgeführte Plakataktion „Il Sudtirolo non é Italia“ mit einer italienischen Trikolore.
Auf Grund jüngster Ereignisse entschloss sich eine Abordnung des Südtiroler Heimatbundes nach Rom zu fahren, um dort die Plakate zu inspizieren. SHB-Obmann Roland Lang schreibt am Mittwoch:
„Erschreckenderweise musste die Abordnung feststellen, dass die Plakatwände bereits beschmiert waren. Der Heimatbund wird eine Strafanzeige gegen Unbekannt einreichen.“
Der SHB spricht von einem „geschmacklosen Versuch“ italienischer Nationalisten, die Meinungsfreiheit zu untergraben. „Nach dem Verbot durch das römische Plakatierungsamt ging es nicht mehr nur um unsere Aussage, sondern um das Recht auf die freie Meinungsäußerung. Gestärkt durch zahlreiche Solidaritätsbekundungen von Unabhängigkeitsbewegungen aus dem Veneto, Piemont und unter anderem auch aus der Lombardei, haben wir es als unsere Verpflichtung gesehen, das Recht auf freie Meinungsäußerung beim Verwaltungsgericht in Latium einzuklagen,“ so der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang.
Ziel dieser Plakataktion sei es, Italien zu zeigen, dass die Mehrheit der Südtiroler immer noch von Italien nichts wissen will und dass auch die Mehrheit der Italiener diesem Wunsch der Südtiroler nach Abspaltung von Italien positiv gegenüber steht. Dies würde, immer laut SHB, die vom Südtiroler Heimatbund bei seriösen Meinungsforschungsinstituten in Auftrag gegebenen Umfragen.
So hätten sich 2013 nur 26 % der Südtiroler für den Verbleib bei Italien ausgesprochen. 2014 haben sich bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Demetra aus Mestre 71,8 Prozent der Italiener für das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler ausgesprochen.
„Unsere derzeitige politische Vertretung in Rom erweckt ja bei den Italienern den Eindruck, dass wir uns mit der Zugehörigkeit zu Italien abgefunden haben und lediglich sogenannte Privilegien herausschinden wollen“, argumentiert so Roland Lang.
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