Wer kriegt Watles?
Die Gemeinde Mals verhandelt intensiv über die Abtretung des Skigebiets Watles. Es gibt mehrere Interessenten, darunter einen deutschen Investor und den Tourismusverein Obervinschgau. Letzterer gilt als Favorit des Bürgermeisters.
von Karin Gamper
Ulrich Veith lässt sich nicht in die Karten blicken. „Es gibt mehrere Interessenten“, weicht der Malser Bürgermeister aus, „aber es ist noch nichts spruchreif“.
Veith verhandelt derzeit intensiv über den Verkauf des Skigebiets Watles, das die Gemeinde aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen aus der gemeindeeigenen Touristik und Freizeit AG ausgliedern muss.
Im Oberen Vinschgau hält sich seit Tagen das Gerücht, dass der Deal bereits in trockenen Tüchern ist. Demnach habe der Tourismusverein Obervinschgau die Nase vorne.
Laut Informationen der TAGESZEITUNG befinden sich unter den Interessenten neben einem deutschen Investor auch einige Private.
Absoluter Favorit ist jedoch dem Vernehmen nach der Tourismusverein Obervinschgau, der die Gemeinden Mals, Schluderns, Glurns und Taufers im Münstertal bündelt. Darauf angesprochen, bestätigt der Bürgermeister Veith: „Ja, es stimmt, der Tourismusverein hat Interesse angemeldet und er wäre auch mein Wunschkandidat“. Allerdings seien die Verhandlungen noch am Laufen und man könne nichts Definitives sagen.
Beim Tourismusverein selbst will man von laufenden Verhandlungen nichts wissen. Präsident Lukas Gerstl: „Ich wüsste nicht, was ich dazu sagen könnte, da wir im Vorstand über dieses Thema noch nie gesprochen haben“.
Finanziert würde der Kauf, sollte er über die Bühne gehen, wohl über Beiträge der einzelnen Mitglieder und indirekt über die Gemeinden. Da das abzustoßende Paket der Touristik und Freizeit AG neben dem Skigebiet Watles, der Langlaufloipe in Schlinig und dem Malser Hallenbad auch ein kleines, aber lukratives Wasserkraftwerk enthält, würde ein Teil vermutlich aus dessen Einnahmen querfinanziert. Schätzungen zufolge wirft das Kraftwerk zwischen 200.000 und 300.000 Euro pro Jahr ab.
Allzu lange kann sich Mals laut Bürgermeister Veith mit einer Entscheidung nicht Zeit lassen. „Diese Sache muss innerhalb des ersten Quartals vom Tisch sein“.
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