ALDI kommt
ALDI will in Norditalien 200 neue Filialen eröffnen, einige davon auch in Südtirol. Zurzeit ist man auf der Suche nach geeigneten Immobilien.
von Erna Egger
ALDI SÜD hält sich bedeckt. Die Unternehmensgruppe sagt nur soviel: „Wir können bestätigen, dass die dynamisch wachsende Unternehmensgruppe ALDI SÜD nach Italien expandiert. Der Markteintritt sowie die Betreuung des neuen Marktes erfolgen durch die Hofer KG in Österreich“, teilt die Hofer KG, eine Tochtergesellschaft von ALDI SÜD, auf Anfrage der TAGESZEITUNG mit.
Deutschlands größter Discounter kommt somit nach Norditalien und auch nach Südtirol.
Der größte Konkurrent Lidl hat seit 1992 in Italien 600 Filialen aufgebaut, nun will auch ALDI im Süden Gewinne scheffeln.
ALDI SÜD ist international in neun Ländern und auf drei Kontinenten tätig. Neben Deutschland, Österreich, Großbritannien, Irland, der Schweiz, Slowenien, Ungarn, den USA und Australien hat die Handelskette bereits 2015 entschieden, im Laufe der nächsten Jahre nach Italien zu expandieren.
„Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD hat sich zu einem Global Player entwickelt, der sein internationales Geschäft weiter ausbaut. Italien zählt zu den größten Volkswirtschaften Europas und stellt daher einen interessanten Expansionsmarkt dar“, erklärt ALDI SÜD auf Anfrage der TAGESZEITUNG.
Über die angepeilten Standorte und die Anzahl der neuen Filialen in Südtirol schweigt sich die Unternehmensgruppe (noch) aus. Auch will sie noch nicht bekanntgeben, wie viele neue Mitarbeiter beschäftigt werden sollen. „Wir bitten um Verständnis, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh ist, um auf diese Fragen zu antworten“, wehrt die Unternehmensgruppe ab. Selbige Antwort gibt sie auf die Frage nach der Investitionssumme: „Wir bitten um Verständnis, dass wir zu Investitionssummen keine Auskunft geben können.“
Geht es nach den Plänen von ALDI, sollen über 200 Filialen in den nächsten Jahren in Norditalien eröffnet werden.
Den genauen Zeitplan will der Discounter nicht definieren. „Der Rollout wird im Laufe der nächsten Jahre erfolgen, ein genauer Plan kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht öffentlich bekanntgegeben werden“, so die ausweichende Antwort.
Der Einstieg ist für 2018 geplant. Der Firmensitz von ALDI SÜD in Italien befindet sich in Verona, direkt am „Quadrante Europa“, einem internationalen Warenverkehrszentrum. Das Unternehmen, das sich für den Ausbau des Standorts verantwortlich zeigt, verfügt hier auf insgesamt sechs Etagen über rund 4.800 Quadratmeter.
Dort sollen rund 200 Mitarbeiter allein damit beschäftigt sein, Grundstücke und Immobilien für neue Verkaufsflächen ausfindig zu machen. Auf der Homepage werden die spezifischen Kriterien definiert: Gesucht wird nach Immobilien und bebaubaren Flächen bis zur Toskana. Hauptaugenmerk wird auf den Veneto gerichtet. Obwohl auch in Südtirol Filialen entstehen sollen, wird anderen Regionen mehr Priorität eingeräumt, weil dichter besiedelt.
Bevorzugt werden Grundstücke in Gemeinden mit mindestens 30.000 Einwohnern, die über 5.000 Quadratmeter verfügen. Eine gut einsichtbare Zone mit einem großen Parkplatz, auf dem mindestens 80 Stellplätze Platz finden, sind Voraussetzung. Bereits bestehende Immobilien müssen eine bebaute Fläche von mindestens 1.800 Quadratmeter vorweisen, eine Verkaufsfläche von 1.000 bis 1.500 Quadratmeter muss realisierbar sei, ist aus der Homepage zu entnehmen.
Der Rechtssitz der italienischen Tochtergesellschaft ALDI S.R.L. befindet sich laut Homepage übrigens in der Sparkassenstraße 18 in Bozen, beim Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen „interconsult“.
Bei „interconsult“ blockt man ab: „Dazu werden keine Auskünfte erteilt“, wird auf Anfrage der TAGESZEITUNG zu den Expansionsplänen von ALDI SÜD erklärt.
Die Hofer KG erklärt indes, dass es zurzeit keine bürokratischen oder logistischen Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Pläne gibt: „Die Umsetzung verläuft plangemäß“, so der Kommentar.
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