Grüne Woche
Südtirols Landwirtschaft auf der Grünen Woche: Berlin ist zehn Tage lang Mittelpunkt der europäischen Agrarpolitik.
Mit Beginn am gestrigen Freitag ist Berlin für zehn Tage der Nabel der Agrarwelt. Am Freitagmorgen hat die Internationale Grüne Woche Berlin ihre Tore geöffnet und ist nun Treffpunkt des Who is who der europäischen Agrarpolitik und -wirtschaft. Mit dabei bei der weltweit größten Verbraucherschau zu Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau sind auch Vertreter von Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft aus Südtirol, denen IDM Südtirol mit ihrem Südtirol-Stand eine Plattform zum Austausch mit wichtigen Partnern und zum Treff mit den Spitzen der europäischen Agrarpolitik bietet.
Über 1.600 Aussteller aus rund 65 Ländern zeigen den über 400.000 Fach- und Privatbesuchern bei der Internationalen Grünen Woche, was sie in Sachen Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Gartenbau drauf haben. Rund 300 Fachveranstaltungen und das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), die weltweit bedeutendste agrarpolitische Konferenz, die parallel zur Grünen Woche stattfindet, runden das Angebot der Messe ab.
Zum 82. Mal findet die traditionsreiche Berliner Messe heuer statt, seit rund 40 Jahren gibt es dort auch einen Südtirol-Stand, der nun von IDM Südtirol organisiert wird. Allerdings geht die Südtirol-Präsenz bei der Grünen Woche weit über einen simplen Messeauftritt hinaus: Der IDM-Stand in Berlin dient als Plattform und Treffpunkt, um dem Südtiroler Landwirtschaftssektor Sichtbarkeit und Gehör bei den wichtigsten Anlaufstellen zu verschaffen.
„Die Südtirol-Präsenz auf dieser Messe, der der Stand von IDM einen entsprechenden Rahmen gibt, ist aus strategischen Gründen sehr wichtig. Südtirols Spitzen der Agrarwirtschaft dürfen hier nicht fehlen, um ihren Standpunkt bei den richtigen Ansprechpartnern vorbringen zu können“, sagt Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Auch der Südtiroler Europa-Parlamentarier Herbert Dorfmann war bereits zur Eröffnungsfeier am 19. Januar angereist, an der auch Phil Hogan, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und derzeit sicherlich wichtigster Entscheidungsträger in Sachen Landwirtschaft, teilnahm.
„Die Agrarpolitik der EU wirkt sich direkt auf die Regionen aus, werden doch viele Entscheidungen für den Sektor Landwirtschaft derzeit in Brüssel getroffen. Deswegen sind für die Südtiroler Landwirtschaft gute Kontakte zur EU sehr wichtig. Zurzeit werden bereits im Hintergrund Gespräche über die künftige Ausrichtung der EU-Agrarpolitik nach 2020 geführt. Deswegen ist es wichtig, am Ball zu bleiben, um die notwendigen Budgets abzusichern. Dafür ist ein breites Netzwerk über die nationalen Grenzen hinaus notwendig. Die Internationale Grüne Woche bietet den Südtiroler Vertretern eine gute Gelegenheit, mit allen wichtigen Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene in Kontakt zu treten und sich auszutauschen“, unterstreicht Südtirols Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Ein wichtiger Fixpunkt der Messe ist neben der Eröffnungsfeier auch der offizielle Rundgang am ersten Messetag, bei dem die illustre Delegation aus Politik und Wirtschaft traditionell einen Stopp am Südtirol-Stand einlegt, so wie übrigens noch weitere 30 bis 40 Delegationen während der gesamten Messetage.
Angeführt wurde der Rundgang heute Morgen vom deutschen Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, und Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller. Am Südtirol-Stand empfing sie Handelskammerpräsident und Eigentum-Vertreter der IDM Michl Ebner sowie eine Südtiroler Delegation, der neben Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie von IDM selbst auch die Spitzen des Südtiroler Bauernbundes (SBB) angehörten.
„Für uns ist die Grüne Woche eine gute Möglichkeit, Kontakte zu Ländern zu knüpfen und zu vertiefen, die in der Landwirtschaft eine vergleichbare Ausgangslage wie Südtirol und deshalb ähnliche Interessen haben. Das sind etwa Bayern oder Tirol, aber auch bestimmte Regionen Italiens, Frankreichs oder Sloweniens, mit denen wir die Zusammenarbeit suchen, um dann gemeinsam vorgehen zu können“, erklärt SBB-Obmann Leo Tiefenthaler.
Besondere Anliegen seien dabei laut Tiefenthaler die stärkere Förderung der Berglandschaft oder auch Lösungen für die Problematik der Zuwanderung von Bären und Wölfen.
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