Der neue Fluss
Nach einer kurzen Winterpause nimmt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd der Agentur für Bevölkerungsschutz die Arbeiten am Eisack in Bozen wieder auf.
Im Abschnitt unter- und oberhalb der Rombrücke werden sowohl senkrecht als auch leicht schräg mehrere Meter lange Pfähle gesetzt, um die Ufermauer zu verstärken. Diese Pfähle werden an der Oberseite mittels eines Betonkranzes verbunden. „Mit Hilfe dieser Mikropfähle wird das Eisackufer befestigt“, erläutert der Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd Peter Egger.
Anschließend werden die Böschungen mit Zyklopensteinmauern befestigt, die Uferböschungen aufgeschüttet und die Ufer unregelmäßig und vor allem strukturreicher gestaltet. Für Projekt und Bauleitung ist Claudio Volcan zuständig.
Mit den vorhergehenden Baulosen konnten bereits mehrere Hundert Meter Eisackufermauer stabilisiert und damit der Hochwasserschutz erhöht werden. „Besonderes Augenmerk haben wir auf die landschaftliche und gewässerökologische Neugestaltung in diesem Flussabschnitt gelegt“, erklärt Peter Hecher vom Bereich Projektentwicklung der Agentur für Bevölkerungsschutz, der für die gewässerökologische Begleitplanung verantwortlich zeichnet.
So wurde etwa unterhalb der Palermobrücke anstelle der Mauer ein leicht abfallendes, bepflanztes Ufer von der Promenade bzw. vom Radweg zum Eisack hin angelegt. Zudem wurden im Flussbett vier Lenkbuhnen eingebaut; um die Strömungsvielfalt zu erhöhen und damit eine vielfältigere Struktur für Fische zu schaffen.
„Ziel ist es, diesen Flussabschnitt aufzuwerten und einen direkten Zugang vom Park zur Sandbank des Flusses zu ermöglichen, um den Einwohnern von Bozen den Eisack näher zu bringen“, betont der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger.
Das Projekt ist eine jener Maßnahmen, die als Ausgleich für die Nutzung der öffentlichen Gewässer zur hydroelektrischen Produktion dienen. Die Ausgleichsmaßnahmen stehen jenen Gemeinden zu, wo die entsprechenden Großkraftwerke angesiedelt sind. Zudem wird auch der EU-Wasserrahmenrichtlinie Rechnung getragen, die vorschreibt, dass Bäche und Flüsse gewässerökologisch und landschaftlich verbessert werden müssen.
Im Einsatz sind die Vorarbeiter Konrad Kerschbaumer und Manfred Tschöll mit ihren Bautrupps.
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