„Wir brauchen den Euro“
„Der Euro ist positiv für die Südtiroler Wirtschaft“, sagt Handelskammer-Präsident Michl Ebner – und listet die konkreten Vorteile auf.
„Die Einführung des Euro hat das Wirtschaften in der Europäischen Union enorm erleichtert. Südtirol als Brückenland profitiert besonders von der einheitlichen Währung: Die Exporte zum Beispiel in die Nachbarländer Österreich und Deutschland haben sich vereinfacht, da die Transaktionskosten geringer geworden sind.“
Dies schreibt die Handelskammer Bozen in einer Pressemitteilung.
Über 60 Prozent des Handels in der Europäischen Union ist Binnenhandel. Der Euro als Zahlungsmittel erleichtere den Austausch der Waren und verringere die Kosten für grenzüberschreitende Transaktionen und die Wechselkursrisiken für die Unternehmen. „Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum braucht eine gemeinsame Währung“, sagt Handelskammer-Präsident Michl Ebner. „Vor allem für die grenznahen Gebiete, so wie es Südtirol ist, ist die gemeinsame Währung wichtig, da sie den Handel über die Staatsgrenzen hinaus bedeutend vereinfacht.“
Vorteile aus der gemeinsamen Währung würden jedoch alle Euro-Staaten ziehen, die stärkeren Länder genauso wie die schwächeren. Durch die gemeinsame Währung sei es den Unternehmen in den Euro-Ländern derzeit möglich, sich günstig Geld zu leihen. Diese niedrigen Zinsen würden die gesamte Wirtschaft ankurbeln. Zusätzlich sei der Euro eine starke und stabile Währung und ermögliche dadurch günstige Importe aus Nicht-Euro-Ländern.
„Auch Italien ist sich über diese Vorteile im Klaren, weshalb ein Austritt Italiens aus dem Euro, wie oft in den Medien spekuliert wird, unwahrscheinlich ist“, ist sich Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, sicher. „In den letzten Jahren wurde in Italien viel unternommen, um zu den stärkeren Euro-Staaten aufzuschließen: Die italienische Wirtschaft wurde mit gezielten Maßnahmen angekurbelt, der Arbeitsmarkt wurde reformiert genauso wie die öffentliche Verwaltung.“
Die gemeinsame Währung bringe allen Wirtschaftstreibenden in der Euro-Zone mehr Vorteile als Nachteile und der Euro sei heute nicht mehr wegzudenken. „Deshalb ist ein Auseinanderbrechen der Währungsunion oder der freiwillige Austritt einzelner Staaten unrealistisch“, sagt Michl Ebner.
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