Industrie 4.0
Die Ablaufverbesserung in Industriebetrieben ist das zentrale Thema einer Forschungsarbeit an der Uni Bozen. Dafür konnten über 300.000 Euro aus dem EU-Forschungsfonds nach Bozen geholt werden.
„Unser Forschungsschwerpunkt ist die Industrie 4.0 im Anwendungsbereich der Klein- und Mittelständischen Unternehmen“, umreißt Prof. Dominik Matt sein Forschungsfeld, „speziell in der Optimierung ihrer Wertschöpfungskette im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit.
Mit acht Partneruniversitäten und -institutionen aus den USA, Asien und Europa hat Prof. Matt das Projekt zu Industrie 4.0 für smarte Produktion und Logistik über das EU-Programm Horizon 2020 finanzieren können. Industrie 4.0 bezieht sich auf die vierte industrielle und technologische Revolution von Embedded-Systemen zu Cyber-Physischen Systemen (CPS).
Durch Industrie 4.0 soll die industrielle Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik auf eine neue Ebene gehoben werden. Entsprechende Strategien für einen sehr spezifischen Bereich auszuarbeiten, das ist ein Ziel des vierjährigen EU-geförderten Forschungsprojektes. Es gilt, die Bedürfnisse und die Treiber für smarte und intelligente Produktionsbetriebe festzulegen, angemessene Konzepte und Designlösungen für Produktion und Logistiksysteme in KMU‘s auszuarbeiten und geeignete Organisations- wie Geschäftsmodelle zu entwickeln: „Für mich und mein Team ist die Zuweisung dieser Forschungsgelder ein Riesenerfolg, zumal die Freie Universität Bozen bei diesem Projekt als Projektkoordinator fungiert“, unterstreicht Prof. Matt.
Im Zusammenhang mit Industrie 4.0 fungieren digitale Technologien als Befähiger bzw. Booster von intelligenten, autonomen und selbstlernenden Fabriken zur Herstellung von individuellen und maßgeschneiderten Produkten. Ziel ist es, auch kleine Losgrößen so wirtschaftlich zu produzieren wie in der klassischen Serien- und Massenproduktion, ohne jedoch Zugeständnisse machen zu müssen an die vom Kunden immer stärker geforderte Individualität der Produkte.
Partner sind Universitäten aus den USA (neben dem Massachusetts Institute of Technology MIT ist auch das Worcester Polytechnic Institute WPI als renommierter Forschungspartner dabei), Asien und Europa. Weiters begleitet ein KMU, die Firma Elcom sro aus der Slovakei, das Projekt von Beginn an und erlaubt es somit den Forschern, Feldforschung zu betreiben. „Dies ist der Weg, den ich mir für die Freie Universität Bozen wünsche“, betont der Rektor der Freien Universität Bozen Prof. Paolo Lugli. „Eine Herausforderung der Zukunft liegt in der Übertragung von Know-how und Technologien in kleine und mittlere Unternehmen, und gleichsam gilt es für die Forschungsarbeit verstärkt Drittmittel einzuwerben, um im Verbund mit internationalen Partnern den gesamten Bereich an der Freien Universität Bozen zu stärken. Ein konkreter Schritt in diese Richtung ist die Zusammenarbeit unserer Universität mit acht Universitäten des Nordosten Italiens in der Gründung eines gemeinsamen Competence Centres zu Industrie 4.0.“
Eckdaten: Das Projekt SME 4.0 „Industrie 4.0 for SMEs – Smart Manufacturing and Logistics for SMEs in an X-to-order and Mass Customization Environment“ hat eine Dauer von 4 Jahren. Die Finanzierung erfolgt innerhalb des Europäischen Forschungsfonds Horizon 2020 als Teil des Marie Sk?odowska-Curie Abkommens.
Im Team der Freien Universität Bozen forschen Prof. Dominik Matt, Prof. Renato Vidoni, Prof. Karl v. Ellenrieder, Erwin Rauch, Patrick Dallasega, Guido Orzes.Partnerinstitutionen sind Technische Universität Košice (Slovakei), Montanuniversität Leoben (Österreich), Elcom sro (Slovakei), Massachusetts Institute of Technology (USA), Worchester Polytechnic Institute (USA), Chiang Mai University (Thailand) und SACS Engineering College (Indien).
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