Gekaufte Stimmen
Der wegen Stimmenkaufs angeklagte PATT-Politiker Lorenzo Baratter hat die Zuweisung zum Sozialdienst beantragt.
(arob) Riccardo Fraccaro von der 5-Sterne-Bewegung sprach im April vergangenen Jahres, als die Affäre bekannt wurde, von einem „erschütternden Skandal“ und von einem „Hohn auf die Demokratie“.
Um was geht es?
Der Fraktionssprecher der Regierungspartei PATT, Lorenzo Baratter, soll im Vorfeld der Landtagswahlen 2013 Stimmen bei den Schützen eingekauft haben. Zwischen Baratter und den Trentiner Schützen gab es ein ein Wahlabkommen: Demnach verpflichtete sich der PATT-Politiker, im Falle einer Wahl in den Landtag monatlich 500 Euro an den Schützen-Verband zu überweisen.
Im Gegenzug sicherten ihm die Schützen ihre volle Unterstützung im Wahlkampf zu.
Baratter zog mit 3.693 Stimmen in den Landtag ein.
Am gestrigen Montag begann am Landesgericht in Trient der Prozess mit einem Paukenschlag. Schützen-Kommandant Paolo Dalprà und sein Stellvertreter Giuseppe Corona wählten den Weg des verkürzten Verfahrens. Lorenzo Baratter hingegen stellte über seinen Anwalt Nicola Canestrini einen Antrag auf Probezeit mit Sozialdienst.
Der Hintergrund: Sollte der Richter dem Antrag stattgeben und den Sozialdienst, den Baratter in der Behindertenbetreuung ableisten möchte, positiv bewerten, würde die Straftat erlöschen. Und Baratter müsste sich auch keinem peinlichen Gerichtsverfahren stellen.
Riccardo Fraccaro von der 5-Sterne-Bewegung forderte abermals den Rücktritt des PATT-Politiker. Fraccaro werte den Antrag Baratters als Schuldeingeständnis
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