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Karussell in Blau

Freiheitlichen Im Vorfeld der Landtagswahlen bahnt sich in der Freiheitlichen Partei ein Wechsel an der Spitze an. Warum manche Funktionäre in Pius Leitner eine „tickende Zeitbombe“ sehen – und nach Alternativen suchen.

Von Anton Rainer

Persönliche Rache ist vielleicht nicht die beste Motivation, eine politische Karriere wiederzubeleben – aber es ist zumindest ehrlich. „Ich kenne da schon jemanden“, soll Walter Blaas einmal im engen Kreis gesagt haben, „der würde es allein schon aus Zorn darüber machen, dass sich der Pius jetzt wieder aufstellen lässt.“ Der Freiheitlichen-Obmann sucht derzeit nach einem Nachfolger für den vermutlich härtesten Job, den Südtirols Landespolitik anzubieten hat – und er scheint dabei auch auf persönliche Animositäten zählen zu können.

Für die angestrengte Kandidatensuche gibt es gute Gründe: Eine Fraktion, deren interner Zusammenhalt gern an eine Schlangengrube erinnert, eine Bewegung, deren Bezirksfunktionäre nach der Reihe absplitterten und ein Rentenskandal, der prominenten Mandataren bis heute nachhängt, machten die Führung der Freiheitlichen Partei in den vergangenen Jahren zu einem Handwerk für Masochisten. Kein Wunder also, dass sich auch nach dem angekündigten Abschied von Walter Blaas kaum jemand um den undankbaren Posten reißt. „Im Mai bin ich weg, das kann ich jedem schriftlich geben“, sagt Blaas, „dann muss jemand anderes den Laden übernehmen.“ Fragt sich nur, wer?

Ehrenobmann Pius Leitner, der im Zuge des Rentenskandals in die zweite Reihe getreten war, war einer der ersten, der sein grundsätzliches Interesse an der erneuten Rückkehr an die Parteispitze anklingen ließ. Das Comeback der alten Garde: Eine Aussicht, die nicht jedem in der Partei gefällt. Bereits vor einem Jahr wurde in Teilen des Vorstands der Vorschlag laut, Kandidaten mit Renten-Malus einen Listenplatz für die Landtagswahlen 2018 sogar zu verweigern. „Wir haben das im letzten Winter in lockerer Runde angedacht“, bestätigt ein Vorstandsmitglied gegenüber der TAGESZEITUNG, „vielleicht sind Pius und Ulli auch deswegen jetzt so nervös.“ Damals habe Walter Blaas den Vorschlag abgeblockt, trotz seiner anfänglichen Befürwortung eines sauberen Schnitts: „Er wusste, dass er 2018 nicht mehr Obmann sein wird und wollte dem neuen Vorstand keine Vorgaben machen.“

Dennoch sehen manche Mitglieder des Parteivorstands eine Obmannschaft von Pius Leitner als „tickende Zeitbombe.“

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