Viertel-Million für die SVP
Durch die Zwei-Promille-Option auf der Steuererklärung fließen für das Jahr 2016 fast eine Viertel Million Euro in die Parteikasse der SVP. Die Freiheitlichen müssen heuer leider leer ausgehen.
Von Anton Rainer
„Unterstütze deine Heimat“ lautete der Slogan, mit dem die Südtiroler Volkspartei im April letzten Jahres auf Spendersuche ging. Dass die Werbeaktion offensichtlich erfolgreich war, zeigt sich jetzt, fast ein Jahr später: 234.510 Euro konnte die SVP durch die Zwei-Promille-Option auf der Steuererklärung abschöpfen, knapp 85.000 Euro mehr als noch im Jahr davor. Alle anderen Landtagsparteien müssen hingegen leer ausgehen – auch die Freiheitlichen, die im letzten Jahr mit rund 21.000 Euro an „gespendetem“ Steuergeld im Parteien-Ranking überraschend gut abschnitten.
Zur Erklärung: Dank der sukzessiven Abschaffung der Parteienfinanzierung bis 2017 müssen sich Italiens Politiker seit Jahren verstärkt darauf verlassen, dass die Bürger auf ihren Steuererklärungen explizit eine Präferenz angeben. Acht Promille für Kirchen und religiöse Institutionen, fünf Promille für gemeinnützige Organisationen – und eben zwei Promille für politische Parteien. Eine Maßnahme, die mittlerweile beim Bürger anzukommen scheint.
Die Südtiroler Volkspartei konnte ihre Beiträge in den vergangenen Jahren stetig steigern: Musste sie im Jahr der Einführung noch mit mageren 16.600 Euro auskommen, waren es 2015 bereits 149.659 Euro. Noch größer war die Ausbeute 2016 – obwohl die Anzahl der edlen Spender nur leicht anstieg: 14.969 Bürger bereicherten die SVP um insgesamt eine Viertel Million Euro, im letzten Jahr waren es lediglich 12.196.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE DER TAGESZEITUNG:
- Wie die SVP im Vergleich zu anderen nationalen Parteien abschneidet
- Warum Südtirols Oppositionsparteien leer ausgehen
- Warum die Volkspartei die reichsten Spender hat
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