Bergers Widerstand
Warum SVP-Senator Hans Berger die Arbeitsmarktreform verteidigt – und eine Einschränkung der umstrittenen Voucher bedauert.
von Heinrich Schwarz
Hans Berger ist froh, dass das Verfassungsgericht ein Referendum zum aufgeweichten Kündigungsschutz (Artikel 18 des Arbeiterstatutes) für unzulässig erklärt hat. „Mit der Reform hat Italien das Arbeitsrecht halbwegs europafähig gemacht. Die Übermacht der Gewerkschaften in Italien hat die Wirtschaft blockiert, denn die Tatsache, dass kaum unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen worden sind, war eine Folge dieses rigiden Kündigungsschutzes. Wenn ein Arbeitnehmer nun bei größeren Mängeln gekündigt werden kann, führt dies zu mehr Beschäftigung“, so der SVP-Senator.
Die Voucher hat Berger zuletzt im Parlament verteidigt. Er sagt: „Wenn jemand schnell gebraucht wird – und das ist speziell in Südtirol im Tourismus und in der Landwirtschaft der Fall – hatte man in Vergangenheit keine Möglichkeit, eine Person legal zu beschäftigen. Die Voucher sind eine sehr gute Lösung für eine flexible, schnelle Möglichkeit einer legalen Gelegenheitsbeschäftigung.“
Leider seien Schlupflöcher gefunden worden, um die Voucher auszunutzen. „Deshalb müssen jetzt wohl all jene, die legal von den Vouchern Gebrauch gemacht haben und froh über diese Möglichkeit waren, durch irgendwelche Änderungen mehr Bürokratie und Kontrollen über sich ergehen lassen. Das ist in Italien leider Gottes immer das Schicksal der Ehrlichen“, ist Berger enttäuscht.
LESEN SIE AM FREITAG IN DER TAGESZEITUNG:
– Was Sie zum Referendum wissen müssen, das möglicherweise im Frühjahr stattfindet
– Wie Gewerkschafter Alfred Ebner auf die Entscheidungen des Verfassungsgerichtes reagiert
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